11.07.2011
Klinikbesucher parken alles zu
Stadt macht aber keine Hoffnung für Anwohnerparken.
Die Besucher des Krankenhauses Nordweststadt sorgen bei den Anwohnern für große Parkplatznot. Beim zuständigen Ortsbeirat 7 laufen seit Jahren Beschwerden auf. Doch die Stadtverwaltung hat juristische Bedenken gegenüber der Einführung des gewünschten Anwohnerparkens.
Die nervige Parkplatz-Suche rund um das Krankenhaus Nordweststadt ist seit Jahren ein Thema im zuständigen Ortsbeirat 7 (Hausen, Industriehof, Praunheim, Rödelheim, Westhausen). Anwohner der Straßen in der Steinbacher Hohl, in der Haingrabenstraße und im Oberhöchstädter Weg ärgern sich darüber, dass so mancher Patient, Besucher und Angestellter des Krankenhauses lieber in den umliegenden Straßen parkt anstatt einen der kostenpflichtigen Stellplätze oder das 2008 eröffnete und 350 Plätze zählende Parkhaus anzusteuern (wir berichteten).
"Ausreichend Stellplätze"
Viele Anwohner und auch einige Stadtteilpolitiker sind der Meinung, dass nur eine Anwohnerparkzone Abhilfe schaffen könnte. Doch eine im Mai veröffentlichte Magistrats-Stellungnahme kommt zu dem Schluss, dass es "an einer der wesentlichsten rechtlichen Voraussetzungen zur Einrichtung eines Bewohnerparkgebiets" mangele, da in den eingangs genannten Straßen ausreichend private Stellplätze vorhanden seien. Ortsvorsteher Christian Wernet (CDU) weiß selbst nicht, wie ein für alle Seiten befriedigender Lösungsansatz aussehen könnte. Er ist sich jedoch sicher, dass sein Stadtteilparlament das Thema auch nach der parlamentarischen Sommerpause weiterverfolgen wird.
"Wir befinden uns in engem Austausch mit dem Krankenhaus und wissen auch, dass die Stadt die Kontrollen in dem Gebiet verstärkt hat", sagt der Ortsvorsteher. Gleichwohl ändere dies nichts an dem Problem, da "offensichtlich mehr Mitarbeiter für einen Parkhausplatz bezahlen, als wirklich drin stehen. So lange es vor dem Krankenhaus freie Parkplätze gibt, parken die Leute eben auf der Straße", lautet Wernets konsterniertes Fazit. Thomas Reinecker, der zuständige Sachgebietsleiter im Straßenverkehrsamt, ist der Ansicht, dass "sich das Problem durch die Maßnahmen, die das Krankenhaus auf seinem Gelände getroffen hat, bereits entspannt hat".
Reinecker verweist neben dem zum 1. August eröffneten Parkhaus auf 400 weitere kostenpflichtige Krankenhaus-Parkplätze. Zudem herrsche in der Nähe fast aller Frankfurter Krankenhäuser ein ähnlicher Parkdruck. "Ich will nicht verhehlen, dass der ein oder andere Anwohner dort ein Problem hat, aber im Vergleich zu anderen Teilen der Stadt ist es eine recht entspannte Situation", findet der Verkehrsexperte. Die Einrichtung eines Anwohnerparkbereichs sei ausgeschlossen, da es auf dem Papier ausreichend Stellplätze gebe.
Nun sei es aber so, dass viele Haushalte einen Zweitwagen hätten und diesen aus Gründen der Bequemlichkeit auf die Straße anstatt in der hauseigenen Garage abstellen. Nachdem die Stadt keinen Änderungsbedarf sieht und das Nordwest-Krankenhaus bereits alle möglichen Register gezogen hat, scheint eine baldige Minderung des Parkdrucks nicht in Sicht zu sein. Krankenhaus-Sprecherin Anja Dörner teilte bereits vor einem Jahr mit, dass von einer mangelnden Auslastung des Parkhauses keine Rede sein könne. Vielmehr sei das Parkhaus täglich bis zu drei Viertel besetzt.
Kreisel bald fertig
Weitaus besser als der Kampf gegen die Parkplatznot verläuft der erste Bauabschnitt der Heerstraßen-Sanierung. Wie berichtet wird die Kreuzung vor dem Krankenhaus derzeit in einen Kreisverkehr umgewandelt. Die im vergangenen Jahr aufgetretenen Verzögerungen beim Bau des 1,5 Millionen Euro teuren Kreisels sind inzwischen aufgeholt, die Arbeiten sollen bis zum Herbst abgeschlossen sein. Wenn der Kreisel fertig ist, so hofft Christian Wernet, gebe es für Lkw-Fahrer keinen Grund mehr, den Oberhöchstädter Weg als Schleichweg Richtung Bad Homburg zu benutzen.
Von Mirco Overländer
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