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05.05.2021

Dieser Steppke ist jetzt Ortsvorsteher im Ortsbeirat 7 in Frankfurt

Der Ortsbeirat 7 in Frankfurt hat einen neuen Chef. Trotz Querelen im Vorfeld wird Johannes Lauterwald zweitjüngster Ortsvorsteher in der Geschichte der Ortsbeiräte.

Wenn der schlaksige Steppke in einer der Sitzungen des Ortsbeirats 7 (Hausen, Industriehof, Praunheim, Rödelheim, Westhausen) in Frankfurt auftauchte und sich in die erste Reihe setzte, Stift und Block aus seinem Rucksack holte, wussten Politiker, Bürger und Presse Bescheid: Heute wird es viele Fragen geben, gute Fragen werden es sein. Und er wird mit seiner Argumentation manches Ortsbeiratsmitglied in die Tasche stecken.

Im Jahr 2008 begann das, da war der Bub mit den verwuschelten Haaren und der Brille elf Jahre jung. Heute ist Johannes Lauterwald 24 Jahre alt - und seit gestern Abend ist der Rödelheimer Chef des Stadtteilparlaments im Nordwesten der Stadt. Damit ist er der jüngste Vorsteher in der Geschichte der Frankfurter Ortsbeiräte - beinahe. Nur Ulrich Caspar (CDU) war erst 23, als er am 1. April 1981 gewählt wurde - übrigens auch im Ortsbeirat 7. Erst am 31. Mai wurde er 24.

Vor der Wahl gab es im Ortsbeirat 7 Querelen

Da mutete es seltsam an, dass neben Rosemarie Lämmer (BFF) ausgerechnet unter anderem die CDU ihn als „zu jung“ bezeichnete. Zudem warf ihm Ortsbeiratsneuling Maximilian Kucera (CDU, 20) vor, seine Partei auf Facebook verunglimpft zu haben. Lauterwald hatte den „Spiegel“-Artikel „Stadtrat in Plauen: CDU stimmt mit AfD und Neonazi-Partei gegen Demokratieprojekt“ geteilt und dazu unter anderem geschrieben: „WTF (What the Fuck, deutsch „Was zum Teufel“: Anm. d. Red.) CDU???!!! (...) Wir brauchen mehr Antifaschismus.“ Der Grüne könne das Amt des Ortsvorstehers nicht neutral ausüben, so die Befürchtung Kuceras.

Sein Fraktionskollege Veljko Vuksanovic warf den Grünen vor, Wortbruch begangen zu haben - weil sie nicht mehr den Wunsch der CDU, mit Kucera den stellvertretenden Ortsvorsteher zu stellen, unterstützen wolle. Das wies Fraktionschefin Miriam Dahlke zurück: Es habe nie eine solche Zusage gegeben.

Hans-Jürgen Sasse (SPD) hingegen sicherte Lauterwald die Unterstützung seiner Fraktion zu und auch Inge Pauls (Die Linke) betonte, dass das Alter kein Kriterium für Qualität sei. In der anschließenden geheimen Wahl bekam Lauterwald elf Ja- und sieben Nein-Stimmen. In ihrer letzten Amtshandlung als Vorsteherin gratulierte Michaela Will (SPD) dem frisch Gewählten im Namen des Ortsbeirats. Kurz darauf wurde sie einstimmig zur Stellvertreterin gewählt, diesmal wurde per Handzeichen abgestimmt.

Neuer Chef des Ortsbeirats 7 Johannes Lauterwald ist in Rödelheim aufgewachsen

Vor der Sitzung hatte Lauterwald „eine gewisse Anspannung“ gefühlt: „Natürlich lässt mich das nicht kalt. Es ist ja schon ein wichtiges Amt, auch für die Reputation nach außen in die Stadtteile hinein“, sagt er. Aber auch wegen des Respekts für dieses Amt „und auch für die Arbeit, die Frau Will in den vergangenen Jahren sehr gut gemacht hat“, sagte der gebürtige Trierer, der seit seiner Kindheit in Rödelheim lebt.

Ja, Lauterwald ist jung. Und doch hat er politische Erfahrung. Angefangen bei den Ortsbeiratsbesuchen schon als Elfjähriger. Wie es dazu kam? Die Diskussion über G8 an hessischen Schulen, also ob Schüler acht oder neun Jahre bis zum Abitur aufs Gymnasium gehen. „Das hat mich politisiert“, sagt der 24-Jährige. Und schnell sei ihm klar gewesen, dass er mit Meckern allein nicht weiterkommt.

Ein Bekannter der Eltern, der selbst in einem Ortsbeirat aktiv war, riet dem Steppke, Sitzungen des für ihn zuständigen Ortsbeirats zu besuchen, um etwas vor der Haustür zu bewirken. Und Johannes wollte etwas bewegen: Gleich in seiner ersten Sitzung meldete er sich in der Fragestunde zu Wort. Seine ersten Beiträge - das weiß er noch genau - betrafen die Verlängerung der U6 nach Steinbach (darauf wartet nicht nur der Ortsbeirat heute noch) und eine Ampelphase am Hausener Weg (Fußgänger haben dank ihm seit Jahren länger für die Querung Zeit).

Schon als Jugendlicher war Johannes Lauterwald im Ortsbezirk 7 in Frankfurt aktiv

Nun musste der Bub nur noch herausfinden, für welche Partei er aktiv werden wollte. Also ging er zu den Parteizentralen, verglich Programme - und fand bei den Grünen eine politische Heimat. „Umweltschutz war mir immer schon wichtig, auch in Verbindung mit sozialer Gerechtigkeit. Das habe ich dort wiedergefunden.“ Und so trat der damals 14-Jährige 2011 den Grünen bei, war zunächst hauptsächlich in der Grünen Jugend aktiv, dann auch zunehmend in der Stadtteilgruppe im Ortsbezirk 7.

Bei der Kommunalwahl 2016 trat er schließlich als Kandidat dieser Partei für den Ortsbeirat 7 an - und wurde prompt gewählt. Mit gerade einmal 18 Jahren. Den Johannes, den kannte man eben schon im Stadtteilparlament. Nun auf der anderen Seite. Gestern Abend folgte ein weiterer Perspektivwechsel. Johannes Lauterwald hat jetzt den Vorsitz des Plenums inne. „Ich habe Lust auf diese Aufgabe“, sagte er.

Die drei für ihn persönlich wichtigsten Themen? Da ist zum einen die Radilostraße, die ihm „sehr am Herzen liegt“. Lebenswerter soll sie gestaltet und vor allem autofrei werden. Auch den neuen Stadtteil an der A 5 will Lauterwald im Blick behalten, „damit ökologische Aspekte genauso beachtet werden wie die sozialen“. Und dann nennt er noch die Rad-Infrastruktur im Ortsbezirk, die weiter verbessert werden müsse. Als ein Beispiel von vielen nennt der Ortsvorsteher die Heerstraße vom Kreisel kommend bis nach Alt-Praunheim hinein. „Dort zu fahren ist gefährlich.“

Ortsbezirk 7 in Frankfurt: Johannes Lauterwald will ein offenes Ohr für alle haben

Doch unabhängig von den Inhalten will Johannes Lauterwald offene Ohren für alle Menschen im Ortsbezirk 7 haben. „Genau das ist ja auch die Aufgabe eines Ortsvorstehers. Er soll überparteilich agieren“, sagte er. In allen fünf Stadtteilen mit insgesamt gut 43 500 Einwohnern will er präsent sein. „Wenn mich jemand wegen eines Problems oder wegen Verbesserungsvorschlägen anspricht, wenn ich eingeladen werde, dann komme ich“, versprach der Eintracht-Fan, der sich auch bei den Pfadfindern engagiert und Triathlon macht.

Natürlich weiß er, dass ein Ortsbeirat nichts zu entscheiden hat (außer Straßennamen), sondern ein beratendes Plenum ist. „Aber eben das Gremium, das am engsten an der Bevölkerung in den Stadtteilen dran ist.“ Und das einen entscheidenden Vorteil habe: „Man sieht sofort, wenn sich etwas ändert.“

„Nebenbei“ muss Johannes Lauterwald sein Studium - Geschichte und Politikwissenschaft - beenden. Was er danach machen will, weiß er derzeit noch nicht genau. Die Sätze, die er einst als Elfjähriger gesagt hat, gelten nicht mehr unbedingt. Damals meinte der Steppke, dass er mal „so hoch kommen will, wie ich kann, auf jeden Fall aber in den Bundestag“. Doch in den kommenden fünf Jahren liegt der Fokus von Johannes Lauterwald auf dem Ortsbezirk 7 und seinen fünf Stadtteilen.



Artikel Frankfurter Neue Presse, vom 05.05.2021. Von Simone Wagenhaus

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