10.01.2013
Nur ein kleiner erster Schritt zur Ortsumfahrung Praunheim
Mit der Verlängerung der Ludwig-Landmann-Straße fällt auch der Startschuss zur seit Jahrzehnten diskutierten Ortsumfahrung Praunheim. Doch entstehen dabei nur die ersten paar Meter.
Wenn es mit dem Gewerbegebiet nördlich der Heerstraße weitergeht, reicht die Ortsumfahrung schon ein ganzes Stückchen weiter. Denn dafür ist sie die Erschließungsstraße. Für den zweiten Teil des Gewerbegebiets hat die Stadtverordnetenversammlung mittlerweile den Bebauungsplan beschlossen. "Er wird im Frühjahr für einen Monat öffentlich ausgelegt", erklärt Mark Gellert, Sprecher von Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne).
Wie schnell es dann weitergehen kann, hängt laut Gellert an der Zahl und der Art der Stellungnahmen zum B-Plan. Ob dieses Gebiet dann wie das erste mit einem Investor erschlossen wird, ist noch offen. "Es könnte sein, dass wir wieder interessiert sind", betont Johannes Langstrof, Geschäftsführer der Quadro Immobilienentwicklungsgesellschaft, die den ersten Teil des Gewerbegebiets entwickelt. Einige Grundstücke gehörten der Firma dort schon.
Die Haupterschließungsstraße des zweiten Teils des Gewerbegebiets ist auf jeden Fall die Verlängerung der Ludwig-Landmann-Straße. Die führt in einem Bogen durch das Gebiet in Richtung Praunheimer Weg und Römerstadt – zunächst allerdings ohne Funktion der Ortsumfahrung. Diese gebe es erst, wenn der Praunheimer Weg angeschlossen würde. Dazu gebe es aber bis dato kein Baurecht, berichtet Axel Fleischer vom Referat für Mobilitäts- und Verkehrsplanung.
Doch ein Anschluss an den Praunheimer Weg sorgt den Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt). Denn der befürchtet zusätzliche Belastungen – vor allem auf dem Praunheimer Weg und der Bernadottestraße. Eine Verlagerung eines Teils des Verkehrs von der Heerstraße hierher wäre wohl die Folge. Also müsste die Ortsumfahrung bis an die Rosa-Luxemburg-Straße reichen. Doch dafür wäre ein Tunnel von Nöten – geschätzter Kostenpunkt im Jahr 2008: 55 Millionen Euro.
"Das ist eine politische Entscheidung", macht Fleischer deutlich. "Wir ermitteln nur, wie sich der Verkehr entwickeln würde." Die dazugehörige Studie eines Ingenieurbüros liege gerade in den letzten Zügen. Diese bilde die Grundlage für einen Magistratsbericht, den Fleischer noch für die erste Jahreshälfte erwartet. Anschließend würden auch die Ortsbeiräte beteiligt. Dann kann weiter um eine Lösung gerungen werden. Ausgang offen.(ses)
Artikel Frankfurter Neue Presse vom 09. Januar 2013
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