10.06.2013
Praunheim: Starkregen setzt Altenheim unter Wasser
Steinbach tritt über die Ufer: Mehr als 100 Bewohner müssen in Praunheim evakuiert werden.
Bis zur Decke ist gestern Mittag der Keller einer Altenwohnanlage im Praunheimer Weg vollgelaufen. Das Gebäude ist unbewohnbar, die Bewohner mussten evakuiert werden.
Meldungen von Überflutungen hörte man in den vergangenen Tagen vor allem aus dem Osten und dem Süden der Republik. Doch gestern hat es auch Frankfurt getroffen. Grund dafür war ein heftiges Gewitter, das am Vormittag für starken Regen sorgte. Stellenweise fielen in einer Stunde mehr als 25 Liter pro Quadratmeter.
Die Wassermassen ließen die Bäche im Norden der Stadt stark anschwellen. Beim Steinbach kam hinzu, dass Treibgut ein Gitter verstopfte und das Wasser nicht mehr abfließen konnte. Der Praunheimer Weg wurde in Höhe der Einmündung der Straße Am Stockborn überflutet, das Wasser drang auch in die Keller der umliegenden Häuser ein.
Haus unbewohnbar
Besonders stark traf es das Altenwohnheim der städtischen Wohnheim am Praunheimer Weg 169. Nach Angaben der Feuerwehr, die gegen 11.40 Uhr alarmiert wurde, stand das Wasser bis zur Kellerdecke. Es mussten Taucher eingesetzt werden, um die Türen zu öffnen. Die Folgen des Wassereinbruchs sind verheerend: Die gesamte Elektrik des Hauses wurde beschädigt. „Das Gebäude ist unbewohnbar“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die 120 bis 130 Bewohner wurden gestern Nachmittag evakuiert und in anderen Wohnheimen, Krankenhäusern und Hotels untergebracht.
Seenlandschaft: Der Steinbach überflutete den Praunheimer Weg und ein Altenwohnheim. Foto: Bernd Kammerer (Fotos: Bernd Kammerer)
Die Feuerwehr versuchte, mit Sandsäcken das weitere Eindringen der Fluten in die Häuser zu verhindern und pumpte nach und nach die Keller leer. Die Fahrbahn war wegen der Überflutung noch bis in den Abend hinein gesperrt. Der Steinbach führt während der meisten Zeit des Jahres kein Wasser. Früher war er zwischen dem Praunheimer Weg und seiner Mündung in die Nidda verrohrt.
Weiter Regen
Auch andere Stadtteile waren von dem Starkregen betroffen. Am Flughafen musste der „Tag der Luftfahrt“ abgebrochen werden (siehe Seite 11). Der Deutsche Wetterdienst gab gestern keine Entwarnung: Auch in der Nacht zum Montag müsse mit starken Schauern und Gewittern gerechnet werden.
(Günter Murr)
Artikel Frankfurter Neue Presse vom 10.06.2013
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