03.11.2015
Hochhaus kann weiter verfallen
Das Hochhaus auf dem Gelände Am Stockborn 1-7 soll schon lange durch einen Neubau ersetzt werden, doch fehlt noch immer der nötige Bebauungsplan. Am Donnerstag immerhin stellen Investor und Planungsdezernat den Status quo dem Ortsbeirat 8 vor.
Das Hochhaus auf dem Gelände Am Stockborn 1-7 steht leer, seit der Deutsche Verein für öffentliche und private Vorsorge und das Institut für Sozialpädagogik ausgezogen sind – elf Jahre ist das nun her. Mindestens seit 2010 existiert zudem das Vorhaben, das asbestbelastete Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Allein, es fehlt noch immer der nötige und gültige Bebauungsplan 861 der Stadt.
Am kommenden Donnerstag werden aber immerhin der Investor Michael Kuffler, Geschäftsführer der Bamac GmbH, und das Frankfurter Planungsdezernat den Status quo des Projekts der Öffentlichkeit präsentieren. Viel Konkretes wird man in der Sitzung des Ortsbeirats 8 (Niederursel, Nordweststadt, Heddernheim) allerdings trotzdem nicht erfahren.
Weitere zwei Jahre
„Obwohl wir schon viele Jahre an dem Projekt arbeiten, sind wir noch nicht so weit, dass der Wohnungsvertrieb morgen losgeht“, sagt nämlich Michael Kuffler. Und untertreibt dabei ein wenig, denn „das Verfahren der Stadt vom Aufstellungsbeschluss bis zur Erteilung der Baugenehmigung dauert etwa zwei Jahre“.
Dieser Aufstellungsbeschluss ist noch immer in der Planung, was einen möglichen Baubeginn auf frühestens Ende 2017 verschiebt. Erst wenn Baurecht geschaffen ist, wird die Bamac GmbH die Erbpachtrechte des 7000 Quadratmeter großen Geländes vom Deutschen Verein und der Arbeiterwohlfahrt erwerben. Beide halten jeweils 50 Prozent daran.
Sicher ist bisher nur, dass die Bamac GmbH in Kooperation mit der Wilma Wohnen Süd GmbH rund 100 Eigentumswohnungen mit einer Tiefgarage schaffen wird. Zu diesem Zweck entstehen zur Straße Am Stockborn hin ein zweigeteilter, fünfgeschossiger Gebäudekomplex sowie an der Oberfeldstraße und Am Alten Schloss drei Einzelgebäude in der Art von Stadtvillen. Die zwischenzeitlich angedachten Gewerbeflächen mit einem Supermarkt wurden wieder gestrichen, weil Nachbarn Bedenken bezüglich steigenden Verkehrs angemeldet hatten.
Wohnen für alle
„Wir haben jetzt eine Lösung ausgearbeitet, die beide Seiten akzeptieren“, sagt Kuffler, der gleichzeitig auch auf die Wünsche und Forderungen seitens der Stadt eingehen will: Die Errichtung einer dreigruppigen Kindertagesstätte für unter Dreijährige und 30 Prozent geförderten Wohnraums. Letzterer erscheint notwendig, weil das offizielle Ziel der Stadt lautet, „dem dringenden Wohnbedarf in der Stadt Rechnung zu tragen“, wie es vom Stadtplanungsamt heißt. Ein Drittel der Wohnungskäufer erhält beim Erwerb somit finanzielle Förderung, „damit sich auch solche Käufer eine Wohnung leisten können, die es sonst nicht könnten“, erklärt Michael Kuffler.
Wie teuer die Wohnungen werden und welche Baukosten entstehen, kann Kuffler bislang nicht mitteilen. „Es ist noch zu früh für konkrete Zahlen, das wäre spekulativ“, sagt er.
Die Sitzung des Ortsbeirats am Donnerstag, 5. November, beginnt um 20 Uhr im Bürgerhaus Nordweststadt, Walter-Möller-Platz/Nidaforum 2.
(peh)
Artikel Frankfurter Neue Presse vom 03.11.2015.
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