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13.10.2016

Stillstand bei Bauprojekten

Der Ortsbeirat und Stadt sind sich uneinig über den Fortschritt im Ortskern. An der Graebestraße gehen einige Arbeiten aber voran.

Viele Stunden haben Bürger und Stadtteilpolitiker mit den Planern in Sitzungen verbracht, miteinander diskutiert, Ideen gewälzt. Das war 2013. Am Ende der „Planungswerkstatt Praunheim“ einigten sich die Teilnehmer auf mehrere Lösungsvorschläge.

Doch umgesetzt wurde davon bisher wenig. Die Graebestraße im alten Ortskern sollte mit einem kleinen Platz gestaltet, die Straße Alt-Praunheim samt dem kleinen Ladenzentrum und der „Dalles“ an der Einmündung Ohlengarten / In der Römerstadt hergerichtet werden. Mehr als einen Zwischenbericht 2015 seitens des Magistrats, in dem einige Vorschläge begrüßt, andere verworfen wurden, gab es nicht.

Sehr zum Verdruss einiger Bürger, die sich in der Oktober-Sitzung des Ortsbeirats ebenso wie das Stadtteilparlament selbst, beschwerten. „Wenn man Bürgerbeteiligung möchte, muss auch etwas passieren. Sonst drängt sich der Eindruck einer Showveranstaltung auf“, sagt Ortsvorsteherin Michaela Will (SPD).

„Die Planungswerkstatt war keine Showveranstaltung. Das liegt nicht in unserem Interesse“, widerspricht Mark Gellert, Pressesprecher von Planungsdezernent Mike Josef (SPD): „Unsere Aufgabe ist es, gemeinsam mit den Bürgern Möglichkeiten zu prüfen und Empfehlungen zu formulieren.“ Das sei für Praunheim passiert.

Sobald Arbeiten in den öffentlichen Bereichen wie Straßenzügen und Plätzen notwendig seien, würde man von Seiten der Stadt auf diese Handlungsempfehlungen zurückgreifen.

„Aber im Moment ist baulich alles in einem soliden Zustand. Es besteht für Praunheim kein akuter Handlungsbedarf, erläutert Gellert.

Zudem hätten aktuelle Ereignisse, die 2014 noch nicht absehbar waren, Zeitpläne verzögert. Konkret meint er damit die ehemaligen und unter Denkmalschutz stehenden Praunheimer Werkstätten an der Graebestraße. Vor einem Jahr haben diese ihren Neubau an der Christa-Maar-Straße bezogen. Seit Anfang des Jahres ist in einem Gebäudetrakt des alten Hauses eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet. Allerdings werden demnächst in dem früheren Verwaltungsgebäude Räume für den Jugendclub Praunheim hergerichtet, wie Manuela Skotnik, Referentin von Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU), auf Anfrage mitteilt: „Das ist etwas mit Perspektive. Der Jugendclub wird über eine Fläche von 200 Quadratmetern verfügen können.“ Der Bauantrag sei gestellt. Skotnik hofft, dass die Jugendeinrichtung Anfang 2017 in ihre neuen Räume im ersten Stock einziehen kann. Auch sollen im Erdgeschoss zwei Künstlerwohnungen entstehen, berichtet die Referentin.

Dennoch hat sich am Erscheinungsbild der Graebestraße in letzter Zeit einiges getan. Das neue Gemeindezentrum der evangelischen Auferstehungsgemeinde ist fertig. Auf dem angrenzenden Grundstück wurde zwischenzeitlich das alte Gemeindehaus und das einstige Häuschen des Jugendclubs abgerissen.

Auf der Fläche werden zwei Wohnhäuser mit elf Wohneinheiten, Tiefgarage und Außenstellplatz errichtet. „Es entstehen zwei Gebäude in gleicher Architektursprache, die sich in ihrer Maßstäblichkeit in das städtebauliche Umfeld und in die Gesamtsituation mit neuem Gemeindehaus und Kirche gut einfügen“, erläutert Friederike Rahn-Steinacker vom Evangelischen Regionalverband. Oktober 2017 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.



Artikel Frankfurter Rundschau, vom 13.10.2016. Von Sonja Thelen

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