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16.09.2016

Schulweg versperrt

Elterntaxis und Baufahrzeuge gefährden die Schüler der Ebelfeldschule. Die Lehrer wollen die Eltern mehr in die Verantwortung nehmen.

Seit den Sommerferien begleitet Martin Scholz seine Tochter wieder auf dem Schulweg. Sie besucht die dritte Klasse der Ebelfeldschule und seit die Sanierung von zwei Pavillons auf dem Areal begonnen hat, ist der hintere Eingang am Sportplatz der Schule gesperrt. Stattdessen muss das Kind nun zum Haupteingang – und dieser Weg ist durch Baufahrzeuge, Bagger und Autos von Eltern gefährlich. Schulleiterin Petra Eichner teilt die Kritik.

Auf einem Elternabend sei der aktuelle Zustand intensiv diskutiert worden. „Es kommt immer wieder zu gefährlichen Begegnungen“, schildert Scholz. Zum einen sind da die Baufahrzeuge, die auf das Schulareal müssen. „Doch mit den Baufirmen ist vereinbart, dass sie morgens nur bis 7.30 Uhr und nachmittags nach 14.30 Uhr auf das Schulgelände fahren dürfen, Ausnahmen gibt es nur im Notfall“, sagt Schulleiterin Petra Eichner.

Das Problem sind aus ihrer Sicht Elterntaxis. „Die Eltern trauen ihren Kindern nicht zu, mit anderen Kindern zusammen den Schulweg zu meistern, und übertragen ihre Ängste auf die Kinder.“ Dieses Phänomen ist nicht neu. Doch da der hintere Schuleingang derzeit gesperrt ist, verschärfe sich die Situation am Haupteingang. In der schmalen Straße Praunheimer Hohl, die zudem in Höhe der Kita 85 Sackgasse ist, treffen nun mehr Elternautos als sonst auf Baufahrzeuge, die gerade das Schulareal verlassen.

Hinzu komme, dass von Eltern und Anwohnern auf dem Fußweg geparkte Autos den Schulweg blockieren, diese den Kindern die Sicht versperren, die Fahrbahn verschmälern und sich der Verkehr morgens staut. Es kommt sogar vor, dass Autos einfach über den Bürgersteig fahren. „Ich bin einmal schon fast überfahren worden“, erzählt ein Drittklässler.

Andere Eltern würden gar mit auf dem Fuß- und Radweg fahren, der zwischen Heinrich-Lübke-Siedlung und Schule liegt, sagt Eichner. „Lehrer, die das beobachten, appellieren an die Vernunft der Eltern. Doch es ändert sich nicht“, so Martin Scholz.

Verschärft werde die Situation durch Baggerarbeiten am Grünstreifen an der nahegelegenen Kita „Praunheimer Zwerge“ – auch dort führt der Schulweg vorbei. Die Arbeiten sind zwar zeitlich begrenzt, aber Eichner wie Scholz beobachten auch dort immer wieder Eltern, die mit dem Auto durch die Spielstraße rasen oder ihr Auto einfach abstellen.

„Wir wissen nicht, was wir tun können, zumal die Bauarbeiten an unserer Schule noch andauern werden und im zweiten Bauabschnitt das Hauptgebäude an der Reihe ist“, sagt Eichner. Zweimal war die Polizei da, um Eltern aufzuklären und zu sensibilisieren. Dauerhaft entschärft hat das die Situation aber nicht. Das Kollegium möchte nun die Eltern mehr in die Verantwortung nehmen, auf der Schulelternbeiratssitzung in der kommenden Woche soll thematisiert werden, ob etwa Elternlotsen Abhilfe verschaffen. „Vielleicht haben auch die Eltern noch konstruktive Vorschläge. Aber auf alle Fälle muss etwas passieren“, so Eichner.



Artikel Frankfurter Rundschau, vom 16.09.2016. Von Sonja Thelen

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