23.01.2020
Bolzplatz wird endlich saniert
Die Margarete-Schütte-Lihotzky-Anlage wird umgestaltet. Der Bodenbelag soll erneuert und neue Geräte angeschafft werden. Offen ist nur, wo ein Unterstand für Mädchen verwirklicht werden kann.
Rund sieben Jahre, nachdem der Ortsbeirat 7 erstmals gefordert hatte, den Bolzplatz in der Margarete-Schütte-Lihotzky-Anlage in Praunheim auf Vordermann zu bringen, rückt die Umgestaltung in greifbare Nähe. Die Pläne stellten Isabelle Glahn und Holger Alt vom Grünflächenamt am Dienstag in der Sitzung vor.
Seit Jahren ist der Bolzplatz zwischen Muckermann- und Ludwig-Landmann-Straße in einem desolaten Zustand. Der Boden ist uneben, nach Regen bilden sich große Pfützen. Zwar wurde die Fläche mehrfach ausgebessert, aber ohne langfristigen Erfolg. Daher sprach sich der 7er bereits 2013 dafür aus, den Platz mit einem gummierten Belag zu versehen. Das soll nun passieren. Bei der Planung bezogen die Experten Kinder und Jugendliche aus dem Jugendtreff „Alte Bäckerei“ in Westhausen, dem Jugendclub Praunheim sowie die örtlichen Kinderbeauftragten mit ein.
Der Bolz- und Basketballplatz erhalten nun einen wasserdichten Kunststoff-Belag, damit sie ganzjährig bespielbar sind, so Glahn. Neu ist eine 140 Quadratmeter große Anlage für „Calisthenics“: ein Training mit dem eigenen Körpergewicht für alle Altersgruppen. Geplant ist auch ein barrierefreies Gerät sowie Sitzbänke. Das Klettergerüst „Seilzirkus“ bleibt. Die Gesamtkosten: 340 000 Euro. An diesen wird sich der Ortsbeirat mit 35 000 Euro beteiligen. Vor allem der Belag hat das Projekt um rund 100 000 Euro teurer gemacht, erklärte Alt. Alt und Glahn hoffen dass die Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen.
Offen ist, ob und wo der von einer Gruppe weiblicher Jugendlicher aus dem Treff „Westside 488“ in der Heinrich-Lübke-Siedlung geforderte Unterstand verwirklicht werden kann. Denn vor einer Entscheidung sollte zunächst die finale Planung für die Margarete-Schütte-Lihotzky-Anlage abgewartet werden.
Zwei junge Frauen aus dem Treff nutzten die Bürgerfragestunde, um dem Wunsch, den sie bereits im Frühjahr 2019 geäußert hatten, nochmal Nachdruck zu verleihen. Rayhan erklärte, dass in der Siedlung für die Mädchen ein Ort fehle, wo sie sich draußen gefahrlos aufhalten könnten, während die männlichen Jugendlichen bereits einen eigenen Unterstand haben und zudem die Bolzplätze für sich beanspruchen. „Wir haben uns umgehört: Dies wäre in ganz Frankfurt der einzige Unterstand für weibliche Jugendliche“, betonte Rayhan.
Der Vorschlag, abzuwarten, ob durch die neue Calisthenics-Anlage Jungs vom Unterstand zum neuen Angebot abwandern, stieß nicht auf Begeisterung. „Wir wollen den Jungs nichts streitig machen. Es ist ihr Unterstand“, sagt Rayhan. Doch ein eigener Unterstand sei kostspielig und aus Gründen des Landschaftsschutzes in dem Gebiet nicht überall umsetzbar, erklärte Alt. Jedoch hatte der Ortsbeirat bereits eine Kostenbeteiligung signalisiert, erwiderte Hans-Jürgen Sasse (SPD). Alt sagte zu, mögliche Standorte und Zuschussquellen nochmal zu prüfen: „Aber ich kann nicht hexen!“.
Artikel Frankfurter Rundschau, vom 22.01.2020. Von Sonja Thelen
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