25.01.2005
Männer zum Mitsingen gesucht
Gospelchor der Christ-König-Gemeinde besteht nur aus jungen FrauenVon Andreas Haupt
Praunheim. Sie sind jung und singen gerne. Flotte Lieder, aber auch Besinnliches. Seine ersten öffentlichen Auftritte hatte der neue Gospel-Chor der katholischen Christ-König-Gemeinde im vertrauten Kreis des Gottesdienstes. Allerdings ist er auch schon bei verschiedenen Feiern in der Gemeinde aufgetreten. Inzwischen sind die Sängerinnen sich ihrer Kunst so sicher, dass sie das Lob Gottes auch außerhalb der Kirchenmauern singen. Vor kurzem traten sie beim VdK, dem Bürgerverein Westhausen und auf dem Neujahrsempfang des Vereinsrings Praunheim in der Zehnscheune auf.
Im Sommer 2003 hatte Chorleiterin Caroline Bonnes die Idee, in der Christ König-Gemeinde einen neuen Chor aufzubauen. «Ich singe schon, seit ich klein bin. Bis zur zehnten Klasse habe ich im Schulchor der Liebigschule mitgesungen.» Als sie im Sommer 2002 ihr Abitur bestand, suchte sie einen neuen Chor. «Aber es gibt wenige junge Chöre.» Also habe sie ein paar Freunde angesprochen und ein bisschen herumtelefoniert. Im Internet gab Caroline Bonnes eine Suchanzeige auf. Schnell habe sie fünf, sechs Interessierte gefunden. Die ersten Proben konnten beginnen.
Langsam, aber stetig kämen neue Mitglieder hinzu, sagt Frau Bonnes. Inzwischen sei der Chor auf 14 Personen angewachsen, alle zwischen 15 und 30 Jahren alt. Einziges kleines Manko: Bisher singen nur Frauen in diesem Chor. Deshalb suche der Chor vor allem – aber nicht nur – männliche Verstärkung.
Warum wollte sie unbedingt einen Gospel-Chor gründen? Was ist das besondere an dieser Musik? «Gospel ist ganz groß im Kommen», sagt die junge Chorleiterin. Vor allem die Energie reize sie, die in der Musik stecke. Die Herausforderung, die Kraft der Texte und Rhythmen auf das Publikum zu übertragen. Aber auch die Botschaft der spirituellen Lieder. «Man muss die Bedeutung dessen, was man singt, selbst spüren, wenn man ,I will follow him’ – ich werde ihm folgen – singt.» Es gebe nicht nur laute, starke Stücke, sondern auch leise Lieder, «die besinnlich sind und eine Gänsehaut erzeugen».
Das Repertoire des Chors besteht nicht nur aus klassischen Gospel-Stücken. «Wir nennen uns zwar Gospel-Chor, singen aber auch ein gemischtes Programm.» Auch deutsche Stücke seien darunter, ähnlich dem neuen geistlichen Lied. Oder auch mal ein lateinischer Choral und klassische Lieder. Der klassische Gospel basiere auf dem Prinzip des «call and response», bei dem der Chor den Gesang eines Vorsängers wiederhole. «Wir haben mehr Chorlieder im Repertoire, die der gesamte Chor gemeinsam singt.» Die meisten Lieder würden drei- bis fünfstimmig gesungen, gelegentlich auch mit Solo-Passagen. Viele Stücke sind dabei a capella – also ohne Instrumente – gesungen, andere würden auf dem Klavier begleitet. Der Organist der Gemeinde, Benedict Kochen, habe die Sängerinnen schon bei diversen Gemeindefesten unterstützt. «Aber wir suchen noch einen Pianisten, der uns bei einigen Proben und Auftritten begleitet.»
Anders als ein klassischer Gospelchor treten die Praunheimer nicht mit jenen Roben auf, wie man sie aus Amerika kennt. In Deutschland sei es nicht leicht, diese Kleidungsstücke zu bekommen. «Wir müssten sie uns extra anfertigen lassen.» Ein einheitliches Äußeres pflegten sie trotzdem, meist ganz in Schwarz. «Am Samstag, 29. Januar, treten wir auf der Faschingssitzung im Gemeindesaal auf. Auch dafür überlegen wir uns ein einheitliches Kostüm.»
Im Vordergrund stehe bei allen Chormitgliedern der Spaß und die Freude am Singen. «Wir sind Laiensänger, singen ist für uns Hobby.» Das Handwerkszeug einer Chorleiterin habe sie sich über die vielen Jahre des Singens selbst angeeignet, sagt Caroline Bonnes. «Natürlich habe ich auch einiges gelesen, etwa über den Stimmumfang (Stimmbildung), Gesangstechnik und andere Themen.» Manche Techniken könne man sich auch von anderen Chören oder berühmten Sängern abschauen. Geübt wird immer donnerstags von 18 Uhr an in der Kirche, Damaschkeanger 156. «Wer Lust hat, kann es sich gerne anschauen oder auch gleich mitsingen. Wir würden uns über jede zusätzliche Stimme freuen.»
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