02.02.2005
Neuer Turm fürs Krankenhaus
Klinik in Praunheim wird bis zum Jahr 2008 erweitert und modernisiert
Der Kran wurde am Freitag vergangener Woche aufgestellt, die Rohbauarbeiten für den Erweiterungsbau am Krankenhaus Nordwest beginnen. Obwohl Erweiterung nicht ganz die Sache trifft, denn die Bettenzahl in Höhe von 604 wird nicht erhöht. Mit dem Neubau geht eine grundlegende Modernisierung einher.
Rund 18,3 Millionen Euro werden in der Steinbacher Hohl 2-26 bis zum Einzugstermin 2007/2008 verbaut, 14,8 Millionen Euro übernimmt das Land Hessen. Der Rest wird von der Stiftung Hospital zum heiligen Geist als Träger der Klinik finanziert. Die Planungen gingen zwar von einem Baubeginn im Sommer 2004 aus, doch bei den Genehmigungen gab es einige Verzögerungen. Das mittlerweile 41 Jahre alte Krankenhaus muss dringend «an die modernsten Standards» angepasst werden, so hatte Professor Stefan Bockenheimer, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses, bei der Vorstellung der Pläne den Hintergrund der Baumaßnahmen begründet.
Mit seinen 70 Metern überragt der Baukran das Krankenhaus um rund 25 Meter und wird bis zum Jahresende das neue Wahrzeichen der Klinik sein. Denn bis dahin sollen die Rohbauarbeiten bereits abgeschlossen sein, sagt Andreas Lutz, Leiter der Technischen Abteilung der Stiftung Hospital zum heiligen Geist. Verantwortlich für die Arbeiten ist Bauleiter Bernhard Zimmer von der Frankfurter Aufbau AG (FAAG) Technik GmbH. Das zwölfgeschossige und 45 Meter hohe Gebäude, das über Brücken an das vorhandene Hochhaus andockt, wird eine Gesamtfläche von 7500 m umfassen. Die Grundarbeiten haben bereits am 16. November begonnen. 47 Pfähle mit einem Durchmesser von 1,20 Meter wurden als Träger bis zu 25 Meter tief in die Erde gebohrt. «Die Betonpfähle können eine Auflast von rund 1420 Tonnen aufnehmen», sagt Bernhard Zimmer.
Die Stahlbetonkonstruktion wird in zwei Abschnitten hochgezogen. Erst erfolgt die Schalung, dann die Betonierung. «Es wird praktisch im Zickzack nach oben gebaut.» Für den Bauleiter ist das nichts Neues, denn seine Abteilung ist auf Krankenhausbau spezialisiert. «Es unterscheidet sich vom Bürobau durch die speziellen Anforderungen durch die überwiegend mobilitätseingeschränkten Menschen.» Zudem müssen besondere Sicherheitsaspekte erfüllt werden.
Neben der verbesserten Patientenunterbringung in Zweibett- und Dreibett-Zimmern mit Nasszellen sollen mit der Erweiterung die logistischen Abläufe in der medizinischen Versorgung gestrafft werden. So soll eine zentral gelegene Aufnahmestation in direkter Nachbarschaft zur Notaufnahme und Liegendkrankenaufnahme eingerichtet werden. Beide Stationen sollen zukünftig in räumlicher Nähe im ersten Obergeschoss des Bestandsgebäudes untergebracht werden.
Der Neubau wird insgesamt 96 Betten umfassen, die aus dem bisherigen Altbestand, der ebenfalls modernisiert wird, ausgegliedert werden. Mit der neuen Anordnung der Gesamtanlage wird auch die Konzeption der Pflege neugegliedert. Ab dem dritten Obergeschoss werden diese zukünftig geschossweise organisiert. Weitere Funktionsräume wie Küchen steigern die Effizienz der einzelnen Arbeiten auf den Stationen.
Dass die rund einjährigen Rohbauarbeiten auch Lärm verursachen werden, ist der Krankenhausleitung bewusst. «Wir haben ein Beschwerdemanagement eingerichtet», sagt Andreas Lutz. Für lärmintensive Zeiten würden zudem Rundschreiben verteilt. Auch die Anwohner sollen rechtzeitig informiert werden. Diese können sich ohnehin über ein weiteres Projekt des Krankenhauses Nordwest freuen. Denn zurzeit laufen die Planungen für den Bau eines Parkhauses. Da hofft der Bauherr auf eine schnelle Einigung mit den städtischen Ämtern, der Flächenentwicklungsplan ist bereits in Arbeit und der Kontakt zum Ortsbeirat wurde aufgenommen.
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