11.03.2005
AWO: Kein Geld für Treffpunkt
Ein weiteres Kapitel der Geschichte der Westhausener Arbeiterwohlfahrt (AWO), einstmals einer der mitgliederstärksten Ortsvereine in Frankfurt, ist abgeschlossen.
Schweren Herzens», so Ortsvereinsvorsitzender Gerhard Opfer, «mussten wir die Dienstagsstammtische im Bürgertreff nach 15 Jahren aus finanziellen Gründen einstellen.»
Mit viel Optimismus startete der Ortsverein mit der Eröffnung des Bürgertreffs 1990 diesen abendlichen Treff. «Ein Kneipenersatz», so Opfer, der den Westhausenern Gelegenheit bieten sollte, in lockerer Runde über alles Mögliche zu sprechen. Eben ein kommunikativer Treff für die Bürger der May-Siedlung.
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Kamen in den ersten Jahren noch bis zu 60 Gäste, schrumpfte die Zahl zuletzt auf knappe zwei Dutzend. Die Unkosten aber blieben dieselben. Die Miete beträgt pro Abend 35 Euro. Früher deckten die Einnahmen durch Speisen- und Getränkeverkauf die Kosten oder brachten sogar einen kleinen Gewinn.
Wegen gestrichener Zuschüsse durch den AWO-Kreisverband musste schon zum Jahresbeginn der Ortsverein sein Büro aufgeben. Die monatliche Miete von 260 Euro konnte sich der Ortsverein mit 97 Mitgliedern nicht mehr leisten. Der AWO-Stammtisch war die letzte regelmäßige Veranstaltung einer örtlichen Organisation im Bürgertreff, um den die Westhausener in den 90er Jahren vehement auf der politischen Bühne gekämpft hatten. «Jetzt treffen sich die Bürger dort nicht mehr, man sollte den Namen des Hauses in Tagungsstätte ändern», meinte ein Stammgast der ersten Stunde sarkastisch.
Von Anfang im Stammtischteam, das für die Bewirtung zuständig war, aktiv war Erika Müller als «guter Geist». Lilo Zimmermann, ebenfalls lange im Team, gelang zum Abschied noch eine Überraschung. Sie engagierte den Akkordeon-Franzl, der oft im Bürgertreff gespielt hatte, und der sorgte dann doch noch für eine fröhliche Abschiedspartie. (ralf)
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