17.05.2005
Erst die Umgehung, dann das Gewerbe
Das Veto des Ortsbeirates 7 (Rödelheim, Hausen, Praunheim, Westhausen, Industriehof) zu den Plänen der Erweiterung des Gewerbegebietes an der Heerstraße war bereits bei der Vorstellung während der jüngsten Sitzung abzusehen.
Die Proteste von Bürgern und Ortsbeiratsmitgliedern waren deutlich. So legen jetzt SPD und CDU einen gemeinsamen Antrag vor: Keine Erweiterung des Gewerbegebiets Praunheim ohne eine neue Erschließungsstraße heißt die Forderung.
Die Stadtplaner wollen auf einem 48 Hektar großem Gebiet Gewerbeflächen für 3000 bis 9000 Arbeitsplätze schaffen. Kritik kam vor allem wegen der Erschließung über die ohnehin überlastete Heerstraße auf. Schon bei der Vorstellung des Projektes kam der Verdacht auf, dass hier ein Schnellschuss produziert wird, um einem interessierten Investor Flächen möglichst schnell zur Verfügung zu stellen.
Sozialdemokraten und Christdemokraten stellen jetzt klar, dass der fertig gestellte Bau einer neuen Erschließungsstraße für das Praunheimer Gewerbegebiet nördlich der Heerstraße die zentrale Bedingung für die Zustimmung zur geplanten Neuordnung des Areals ist. Die Erweiterung wird an die Fertigstellung der Ortsumfahrung Praunheim geknüpft, entweder bis zum Praunheimer Weg oder bis zur Ortsumfahrung Niederursel.
«Auch eine übergangsweise Erschließung des Gewerbegebiets über die Heerstraße kommt für uns nicht in Frage. Zu oft sind Versprechungen nicht eingehalten und die Bürger enttäuscht worden. Ich gehe davon aus, dass auch die Stadtverordnetenversammlung unsere Haltung unterstützt», sagt der Fraktionsvorsitzende Hans-Jürgen Sasse zu den Ausführungen des Stadtplanungsamtes.
So wollen SPD und CDU zum Beispiel die Erschließung des erweiterten Gewerbegebiets ausschließlich über die Verlängerung der Ludwig-Landmann-Straße – den ersten Teil der Ortsumfahrung Praunheim – erfolgen lassen. Die Stierstädter Straße und der Schönberger Weg sollen nicht als Regelzufahrt in das Gebiet genutzt werden können. Das hatten Planer ursprünglich vorgesehen. Die Umgehungsstraße dürfe auch keine Anbindung an die Straße Steinbacher Hohl erhalten, die durch das Krankenhaus Nordwest schon genug belastet ist.
Für ansässige Gewerbebetriebe muss zudem ein «angemessener Ersatz» bereitgestellt werden, sofern ein Verbleib am derzeitigen Standort nicht möglich ist, fordern beide Fraktionen. Außerdem muss eine ausreichende Versorgung mit kostenfreien Parkplätzen für Arbeitnehmer sowie Kunden innerhalb des Gewerbegebietes garantiert sein. Für die bislang vorhandene Parkplätze bzw. Garagen (zum Beispiel der Garagenhof des Automobilclubs Praunheim) muss adäquater Ersatz bereitgestellt werden.
Zur zukünftigen besseren Erschließung des erweiterten Gewerbegebiets schlagen CDU und SPD weiterhin vor, eine Verlängerung der U 6 entlang der neuen Erschließungs-/Umgehungsstraße zu prüfen. (sö)
Der Ortsbeirat 7 tagt am Dienstag, 24. Mai, um 19.30 Uhr im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirche Hausen, Alt-Hausen 3-5.
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