06.07.2005
Anwohner der A 5 müssen noch lange auf Lärmschutz warten
Bürger sollen sich gedulden, bis Bauarbeiten für Riederwaldtunnel beginnen / Magistrat nennt keinen Zeitplan
Anwohner in der Nordweststadt, Praunheim, Niederursel und Kalbach müssen noch einige Zeit den Lärm von der A 5 ertragen. Ein gerade veröffentlichter Magistratsbericht an die Stadtverordneten macht ihnen wenig Hoffnung auf Lärmschutz in naher Zukunft.
Im März hatte die Fraktion der Freien Wähler (BFF) den Magistrat nach dem Planungsstand für Lärmschutzbauten östlich der A 5 - zwischen Nordwestkreuz und Homburger Kreuz - gefragt. Jetzt liegt die Antwort vor. Sie ist nicht geeignet, um in den betroffenen Stadtteilen Hoffnung zu wecken: Der Magistrat kann nämlich keine Termine für den Bau von Wällen und Wänden nennen.
Der Verkehrslärm von der A 5 geht den Nachbarn seit vielen Jahren auf die Nerven. In 24 Stunden nutzen die Strecke mehr als 100 000 Fahrzeuge. Anwohner befürchten, dass es demnächst noch mehr werden, sobald das hessische Amt für Straßenverkehr seine Ankündigung wahr macht und die Standstreifen in den Hauptverkehrszeiten in reguläre Fahrspuren umfunktioniert. Damit will die Behörde die chronischen Staus ein wenig erträglicher machen.
Laut Magistratsbericht hat sich an der Ausgangslage nichts geändert.
Der Lärmschutz für die vier Stadtteile hängt weiterhin vom Start für die Arbeiten am Riederwaldtunnel ab, der die A 66 in Höhe des FSV-Stadions am Bornheimer Hang mit der Autobahn-Ostumgehung verbinden soll. Die Planungen sehen vor, die Erdmassen aus der Tunnelgrube bis in die Nähe der Urselbachbrücke, an der Ostseite der A 5, als Lärmschutz aufzuschütten. Damit wäre den Anrainern in Praunheim, der Nordweststadt und Niederursel geholfen.
Doch der Magistrat wagt keine Prognose über den Zeitpunkt, denn das Planfeststellungsverfahren für den Riederwaldtunnel ist noch in der Anhörungsphase. Wahrscheinlich wird über das Projekt, wenn es denn überhaupt realisiert wird, auch noch vor den Verwaltungsgerichten gestritten werden.
Vor diesem Hintergrund ruft der Praunheimer Siedlerverein nach einer Zwischenlösung. Im Interesse einer Lärmreduzierung solle auf der A 5 zwischen 22 und 6 Uhr Tempo 100 angeordnet und von einer stationären Radarüberwachungsanlage kontrolliert werden, schlägt der Verein aus der May-Siedlung vor.
Für die Gemarkung Kalbach werde gerade ein Bebauungsplan für Lärmschutzanlagen aufgestellt, informiert der Magistrat. Auch in diesem Fall lässt er offen, wann mit den Arbeiten begonnen werden kann. Südlich von Kalbach hat immerhin der Bau eines acht Meter hohen Erdwalls begonnen, mit dem der Lärm zwischen Urselbachbrücke und der Überführung im Verlauf der Landesstraße 3019 eingedämmt werden soll. Die Initiative geht hier allerdings von der Projektgesellschaft aus, die damit für Ruhe im Wohngebiet auf dem Riedberg sorgen will.
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