04.10.2005
Kinderfest bringt 36000 Euro
Wirtschaftsjunioren und verkaufsoffener Sonntag lockten 120000 ins Zentrum
Nordweststadt. So voll habe er das Nordwestzentrum an einem verkaufsoffenen Sonntag noch nie gesehen, staunt Zentrums-Geschäftsführer Georg H. Lackner. Auf dem Erich-Ollenhauer-Ring und der Rosa-Luxemburg-Straße stauen sich die Autos, über die Brücken strömen immer mehr Menschen in das Einkaufszentrum. Überall auf den Gängen tummeln sich spielende Kinder. Zum ersten Mal haben sich sieben Kreise der Wirtschaftsjunioren aus dem Rhein-Main-Gebiet zu einer großen Aktion zusammengetan und zu Gunsten der Kinderhilfestiftung im Nordwestzentrum ein großes Kinderfest auf die Beine gestellt.
Und der Aufwand hat sich wahrlich gelohnt. «Auch wir hätten nicht mit einem solch großen Andrang gerechnet», ist Initiator Peter Horn von den Offenbacher Wirtschaftsjunioren begeistert. Mehr als 60 verschiedene Aktionen haben diese in vier Monaten Vorbereitung für die Kinder ins Center geholt. «Die Freiflächen dafür hat uns das Management dankenswerter Weise kostenlos zur Verfügung gestellt», sagt Horn, zudem die große Bühne inmitten der unteren Ebene des Einkaufszentrums. Hier tanzen die Cheerleader der Frankfurt Pirates, zeigen Höchster Kängurus beim «Rope Skipping» ihre Seilspring-Tricks. Begeistert singen die Kinder mit, als Oliver Mager mit seinen Songs für die ganze Familie auftritt.
An diesem Nachmittag besuchten 120 000 Menschen das Nordwestzentrum, schätzt Lackner. Für zwei Euro können sich die Kinder an allen Aktionen beteiligen, egal ob Hüpfburg, Kinderschminken, Kletterturm, Glücksrad oder Märchenpark. «Ohne die Unterstützung der vielen Sponsoren hätten wir das gar nicht alles auf die Beine gestellt», bedankt sich Horn. Durch das Engagement von 85 Firmen gingen die Wirtschaftsjunioren das Fest bereits mit einem Plus von 7300 Euro an Spenden an. Die Firma Hassia habe 2400 Liter Getränke gestiftet, die Wiener Feinbäckerei Heberer habe 3000 Brötchen und 200 Brote beigesteuert. Das Tolliwood Abenteuerland aus Hungen habe für 750 Euro Eis geordert, seine eigene Hüpfburg, Legosteine und Spieltunnel mitgebracht. Geschäfte aus dem Nordwestzentrum betätigten sich als Sponsoren für einzelne Aktionen für die Kinder.
«Unser Ziel war es, 15 000 Euro für die Kinderhilfestiftung zu sammeln. Ich bin optimistisch, dass wir das übertreffen», sagt Horn am Nachmittag. Und tatsächlich: Am Abend stehen 21 000 Euro zu Buche. Plus 15 000 Euro, die der Bundesverband der Wirtschaftsjunioren als zusätzlich Spende zugesagt hat. Mit diesem Geld soll ein Projekt für Tsunami-Opfer in Sri Lanka unterstützt werden. Die Frankfurter Kinderhilfestiftung baut dort für 250 000 Euro das Waisendorf «The Village of Hope» – Das Dorf der Hoffnung. Nach dem Vorbild der SOS Kinderdörfer entstehen dort zehn mobile Häuser für jeweils acht Kinder und zwei Betreuerinnen. «Eines dieser Häuser kostet 15 000 Euro, daher war diese Summe unserer Ziel», sagt Horn.
Die Kinderhilfestiftung der Wirtschaftsjunioren hatte Wirtschaftsjunior Dieter Hofmann 1983 ins Leben gerufen. «Eigentlich sollte das eine einmalige Aktion werden. Mit einem Ball wurde damals Geld für die Uni-Klinik gesammelt», erinnert sich Horn. Nach dem großen Erfolg – der Ball hatte immerhin 100 000 Mark an Spenden eingebracht – sei das Projekt Kinderhilfestiftung bis heute fortgesetzt worden. «Wir haben im Rhein-Main-Gebiet schon viele Wohltätigkeitsveranstaltungen organisiert. In dieser Größe ist es aber auch für uns das erste Mal.» So hätten Firmen allein mehr als 50 000 Artikel und Preise für die Tombola gestiftet. «Der Hauptgewinn der Tombola ist ein Rundflug über das Rhein-Main-Gebiet.»
Und so ganz nebenbei hat das Nordwestzentrum, das das einjährige Bestehen des Modeboulevards feierte, einen Weltrekord aufgestellt, sagt Lackner. «Am Donnerstag hatten wir ja bereits den mit 156 780 Blumen weltgrößten Rosenstrauß präsentiert. Heute haben wir alle Blumen gegen Spenden zu Gunsten der Kinderhilfestiftung abgegeben.» Bereits kurz nach 17 Uhr, eine Stunde vor Ende der Aktion, seien alle Sträuße weg gewesen. Ach ja: Die Spielbändchen sollten die kleinen Besucher nicht wegwerfen. Garantieren sie doch kostenlosen Eintritt auf der mobilen Eisbahn, wenn die Wirtschaftsjunioren am 8. Dezember vor dem Kurhaus in Wiesbaden ihre nächste Aktion starten. (hau)
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