31.10.2005
Praunheimer Werkstätten: Offene Türen, aber zu wenig Besucher
Ein wenig enttäuscht über die Besucherzahl beim Tag der offenen Tür in den Praunheimer Werkstätten Höchst war Sigrid Niemeier schon. «Wahrscheinlich gibt es zu viele andere attraktive Veranstaltungen», vermutete die Werkstattleiterin. Schlimmer noch war allerdings, dass zuvor, in der Nacht zum Samstag, in die Tagesförderungsstätte eingebrochen, Schränke aufgerissen und durchwühlt worden waren.
Warum eingebrochen wurde, ist unklar. Zunächst konnten keine Verluste registriert werden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Auf dem Hof der Praunheimer Werkstätten verkauften die Bewohner gespendete Kleider, Geschirr, Bücher und Spiele. Von dem Erlös werden kulturelle Aktivitäten finanziert.
Bei der Praunheimer Werkstätten gGmbH arbeiten in Höchst, Praunheim und Fechenheim derzeit rund 600 behinderte Menschen in den verschiedensten Dienstleistungszweigen. Die Überschüsse aus der Produktion werden als Entgelt an die Beschäftigten ausgezahlt.
Beim Tag der offenen Tür soll gezeigt werden, wie die Arbeit organisiert ist und unter welchen Bedingungen die Dienstleistungen erbracht werden. Erreicht werden damit auch Kunden, mit denen man bisher nur telefonischen Kontakt gehabt habe, erklärte Sigrid Niemeier. Die Werkstätten Höchst haben rund 80 Firmenkunden, denen Mikroverfilmung, digitale Archivierung, Konfektionierung, Aktenvernichtung, Montage und der Versand von Mailings angeboten werden. Die Praunheimer Werkstätten ermöglichen einen verringerten Mehrwertsteuer-Satz, Aufträge an die Werkstätten können auf die Behindertenausgleichsabgabe angerechnet werden.
Im nächsten Jahr soll die Tagesförderstätte weiter ausgebaut werden, kündigte Sigrid Niemeier an. Schließlich müssten die Werkstätten permanent an die Bedürfnisse der behinderten Menschen angepasst werden.
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