03.11.2005
Verkehr auf der Heerstraße nimmt weiter zu
Der Dauerbrenner Heerstraße beschäftigt nach wie vor Ortsbeirat und Bürger. Noch immer scheint es allerdings Unklarheiten gerade bei den Anwohnern zu geben, wie die Sitzung des Ortsparlaments am Dienstagabend zeigte.
Denn die Praunheimer befürchten, dass durch die Erweiterung des Gewerbegebietes nördlich der Heerstraße die Verkehrsbelastung weiter ansteigt, ohne dass Ausweichstraßen gebaut werden. «Seit der Erweiterung des Nordwestzentrums ist es noch schlimmer geworden», berichteten Anwohner. Gerade der verkaufsoffene Sonntag im Einkaufscenter hätte die Probleme verdeutlicht. Die Bürger warnten die Ortspolitiker vor «einer Verslummung» des Stadtteils, weil viele die Belastungen nicht mehr hinnehmen wollten und wegziehen würden.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Oliver Kroneisen verdeutlichte die Haltung des Ortsbeirates. «Ohne eine Ortsumfahrung wird es keine Erweiterung des Gewerbegebietes geben. Das ist Beschlusslage der Stadtverordnetenversammlung.» Bei der Neuordnung des bestehenden Gewerbegebietes habe das Gremium allerdings wenig Einfluss. Wer sich zum Beispiel auf dem Vodafone-Areal ansiedele, sei Sache des Grundstücksinhabers. So konnten der Ortsbeirat auch keine Gerüchte bestätigen oder widersprechen, dass dort SB-Märkte entstehen, die weiteren Verkehr anziehen würden. Anders sieht es bei städtischen Grundstücken aus, die Bürger dort gepachtet haben. Dafür werde die Stadt Alternativen bereitstellen. Der Inhaber einer an der Stierstädter Straße beheimateten Autowerkstatt befürchtet, dass die Stadt seinen Pachtvertrag kündigt, um das Grundstück teuer zu verkaufen.
Zur Endlosgeschichte Ortsumfahrung Praunheim konnte Kroneisen allerdings auch Positives sagen. «Erstmals seit Jahrzehnten gibt es eine politische Mehrheit für das Projekt.»
Vor überzogenen Hoffnungen warnte aber Hans-Jürgen Sasse. «Keiner kann versprechen, dass in den nächsten zwei oder drei Jahren Baubeginn für die Ortsumfahrung ist. Aber es geht zumindest etwas voran.» Ein Entlastung für die Anwohner sieht der SPD-Fraktionsvorsitzende aber bei der geplanten Neuordnung der Kreuzung Haingrabenstraße/Heerstraße/Sandplackenstraße. Zurzeit werde geprüft, wie ein Abbiegen von der Heerstraße nach links zum Krankenhaus Nordwest ermöglicht werden könne. «Das würde zumindest Alt-PRaunheim entlasten». Wenn die Pläne für eine Neugestaltung der Kreuzung vorliegen, sollen sie im Ortsbeirat diskutiert werden. (sö)
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