21.03.2006
CDU: Umfahrung nur mit Tunnel
Die geplante Ortsumfahrung Praunheim sorgt nach wie vor für viel Diskussionsstoff.
Hatte in der vergangenen Woche die Grünen-Stadtteilgruppe Nordwest angekündigt, ihre Blockadepolitik in Sachen Ortsumfahrung aufzugeben, zumindest wenn eine weiträumige Trasse geplant wird, meldet sich jetzt die CDU zu Wort. Bei einem Ortstermin gestern Morgen bekräftigten die Christdemokraten noch einmal ihre Auffassung, dass die Umfahrungsstraße kommen muss – in der geplanten Form.
Helmut Heuser, verkehrspolitischer Sprecher der CDU, stellt allerdings klar, dass es mit ihnen eine weiträumige Umfahrungsstraße nicht geben wird. „Die überwiegende Anzahl der Autos kommt aus Frankfurt. Die werden wir so nicht aus Praunheim herausbekommen.“
Der CDU-Stadtverordnete und Mitglied des Verkehrsausschusses, Thomas Rätzke, verweist auf aktuelle Zahlen, so dass es nach dem Bau der Ortsumfahrung eine „erhebliche Verkehrsentlastung“ für die Heerstraße von 21 840 auf 11 400 (minus 48 Prozent) an Fahrzeugbewegungen geben werde. Kritiker hatten von allenfalls 30 Prozent gesprochen. Im Gebiet Niederursel-Nordweststadt werde es hingegen nur eine Verlagerung des Niederurseler Verkehrs geben.
Ebenfalls deutlich abnehmen würden die Fahrzeugbewegungen sowohl im unteren Praunheimer Weg, von 9540 auf 3990 (minus 58 Prozent), als auch im stärker belasteten Hammarskjöldring. Dort werde sich nach den vorliegenden Untersuchungen die Zahl der Fahrzeugbewegungen von 15 110 auf 13 080 (-13%) reduzieren. Zunehmen werde der Verkehr lediglich im oberen Praunheimer Weg von 9540 auf 10 600 (plus 11 Prozent).
Der Vorsitzende der CDU Praunheim/Westhausen, Christian Wernet, und der Praunheimer Stadtverordnete Walter Seubert legen besonderen Wert darauf, dass die Ortsumfahrung Praunheim „rechtzeitig gebaut wird, damit das geplante Gewerbegebiet nördlich der Heerstraße von Anfang an über die neue Straße erschlossen werden kann“.
Heuser stellt auch klar, dass die CDU ein Ende der Umfahrung am Praunheimer Weg „nicht akzeptieren wird“. Seine Partei trete dafür ein, „dass es ein Planungsrecht fürs Ganze“ geben werde.
Kritik übt die CDU an den „Links-Parteien“, die mit der SPD die „Regionaltangente West“ durchsetzten, aber die neue Straßenverbindung ablehnten. Bis heute seien sie den Bewohnern Praunheims, Niederursels und Heddernheims eine Antwort schuldig geblieben, wie der Baustellenverkehr, der durch die Untertunnelung der Bahn vor dem Praunheimer Weg und dem anschließenden Erdaushub im Gebiet der Schultrasse entstehe, geführt werden soll. (sö)
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