01.01.2007
Finanzspritze fürs Nordwest
Seit November sind die Bauarbeiten für die Errichtung des elfgeschossigen Anbaus am Krankenhauses Nordwest im Gange. Von Julia Carstens
Mit dem Anbau soll das Klinikum grundsätzlich neu strukturiert werden. Die Pflegestationen werden dann eine t-förmige Anordnung mit einem Pflegestützpunkt im Mittelpunkt haben.
Gestern überreichte Staatssekretär Professor Joachim-Felix Leonhard vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst die Fördermittel des Landes für die Bereichsstützpunkte in der Mitte des Krankenhauses: 886 000 Euro. „Natürlich freue ich mich, heute als Überbringer guter Nachrichten so kurz nach Weihnachten persönlich bei Ihnen sein zu können“, begrüßte Leonhard die Anwesenden. Im Gesundheitswesen müssten Frankfurt und ganz Hessen weiterhin hart arbeiten, denn die Konkurrenz sei inzwischen global aufgestellt, so der Staatssekretär. Frankfurt habe dabei durch seine Zentralität und die Nähe zum Flughafen einen besonderen Standortvorteil. Das müsse weiter genutzt werden. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Universitätsklinikums Gießen und Marburg begrüßte außerdem die Zusammenarbeit des Krankenhauses Nordwest mit Abteilungen des Universitätsklinikums in Niederrad.
Trotz allen wirtschaftlichen Überlegungen läge dem Staatssekretär aber besonders viel daran klarzustellen, dass das Dienstleistungsverhältnis zu Patienten in Krankenhäuser ein besonderes sei und der Patient unter keinen Umständen „nur eine Nummer“ werden dürfe.
Joachim Kiefer, Geschäftsführer des Betreibers Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, bestätigte, dass die von Leonhard angesprochene Kooperation unter Kliniken im Rhein-Main-Gebiet weiterhin ein wichtiges Thema sei.
Das Krankenhaus, das mit dem Hospital zum Heiligen Geist zur „Stiftung zum Heiligen Geist“ gehört, verfügt über 576 Planbetten und sechs Tagesklinikplätze. Das akademische Lehrkrankenhaus hat einen onkologischen Schwerpunkt und eine Schlaganfalleinrichtung. Es verfügt über ein ambulantes Operationszentrum und bietet zur Verkürzung des stationären Aufenthaltes die vor- und nachstationäre Behandlung für jede Fachabteilung an.
Mit dem Neubau und der damit verbundenen Umstrukturierung soll unter anderem eine zentrale Aufnahmestation im Erdgeschoss geschaffen werden. Außerdem sollen die Intensivpflegeeinheiten, die bisher im Erdgeschoss und im siebten Stock voneinander getrennt waren, auf eine gemeinsame Ebene verlegt werden.
Im Hinblick auf die Gestaltung optimaler und effizienter Pflegeprozesse, dabei nennt das Krankenhaus als Beispiele die zentrale Überwachung der Patienten, Wegezeiten, Ver- und Entsorgungslogistik der einzelnen Stationen, sollen idealerweise gleichzeitig mit dem Abschluss der Arbeiten am Neubau auch die Sanierung im Bestandsgebäude fertig gestellt sein.
Mit dem Regierungspräsidium Darmstadt wurde zwischenzeitlich abgestimmt, die Gesamtmaßnahme in drei Pakete zu unterteilen: Ermittlung und Darstellung der Kosten zur Herstellung der zentralen Pflegestützpunkte, der Umbau- und Sanierungskosten für den Westflügel des Bettenhochhauses (Stationen 20 bis 100, Ausstattung Zwei-Bettzimmer mit zugeordneter Nasszelle sowie der Umbau- und Sanierungskosten für den Ostflügel des Bettenhochhauses (Stationen 21 bis 101, Ausstattung Zwei-Bettzimmer mit zugeordneter Nasszelle).
Die Rohbauarbeiten für den Ausbau wurden schon im Dezember 2005 beendet. Die Bauleitung plant, im zweiten Quartal 2007 die Bauarbeiten abgeschlossen zu haben.
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