01.02.2007
Ausgezeichnetes Praunheim
Siedler- und Bürgerverein teilen sich den Stadtteilpreis im Ortsbezirk 7
Der Stadtteilpreis 2006 im Ortsbezirk 7 (Rödelheim, Praunheim, Hausen, Westhausen, Industriehof) geht gleich doppelt nach Praunheim. Der Siedlerverein und der Bürgerverein wurden beim Neujahrsempfang des Ortsbeirats 7 am Dienstagabend im Bildungszentrum des Frankfurter Verbandes in Rödelheim damit ausgezeichnet.
Beide seien schon im betagten Alter, sagte Ortsvorsteher Christian Wernet (CDU). Der Siedlerverein wurde 1927 gegründet, der Bürgerverein bereits 1911. Doch in den vergangenen Jahren hätten sie sich aktiv im Stadtteil engagiert. So richtete der Siedlerverein das Beratungsbüro Neu-Mayland in der Ludwig-Landmann-Straße ein, während der Bürgerverein mit zahlreichen Veranstaltungen in der Zehntscheune für das kulturelle Leben im Stadtteil sorgt. Die Jury, bestehend aus Vertretern der Gemeinde Cyriakus und St. Anna, der beiden Vereinsringe Rödelheim und Praunheim sowie des Ortsvorstehers, überzeugte dies.
Fred Illenberger, Vorstandsmitglied im Siedlerverein, war sprachlos über die Ehrung. „Dass wir einen derartigen Preis bekommen, haut uns um.“ Denn die Siedler hätten ja erst in der jüngeren Vergangenheit mit „einer Verjüngungskur“ dem Verein neues Leben eingehaucht. Der Vorsitzende des Bürgerverein, Wilfried Windecker, konnte sich ein kleine Spitze gegenüber dem Ortsbeirat nicht verkneifen. „Es freut mich, dass heute Praunheim so bedacht wird, weil das Stadtteilparlament ansonsten ja etwas Rödelheim-lastig ist.“ Der Vereinschef erinnerte daran, dass alles ehrenamtlich gemacht werde, jeder Euro in die Kasse fließe. „Sonst hätten wird die Zehntscheune nicht retten können.“ Die 250 Euro, die beiden Vereinen zusammen mit einer Urkunde überreicht wurden, können gut gebraucht werden. Denn zurzeit stehen schon wieder die Erneuerung der Küche an, was Windecker mit Kosten in Höhe von 20 000 Euro bezifferte. Im kommenden Jahr wünsche er sich, dass der Ortsbeirat seinen Neujahrsempfang dann in der Zehntscheune ausrichte.
Zuvor hatte Christian Wernet auf das Erreichte des vergangene Jahres zurückgeblickt. So sei mit der Buslinie 72 endlich der Anschluss der Rödelheimer Landstraße an das öffentliche Verkehrsnetz gelungen. „Beharrlichkeit zahlt sich manchmal aus“, verwies der Ortsvorsteher auf die jahrelangen Bemühungen. Ähnliche Ausdauer mahnte er für die Ortsumfahrung Praunheim und den Umbau des Rödelheimer Bahnhofs an. Spannend werde es in diesem Jahr für das Stadtteilparlament, weil man erstmals über einen eigenen Etat verfüge. 1 Euro pro Einwohner stünden zur Verfügung. „Da stehen zur Verteilung des Geldes noch viele Diskussionen an.“
Renate Wolter-Brandecker (SPD), Stellvertreterin des Stadtverordnetenvorstehers Karlheinz Bührmann (CDU), warb angesichts der schwachen Beteiligung an der Oberbürgermeisterwahl darum, die Anstrengungen zu verstärken, „das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen“. Die Kommunikation mit den Menschen müsse verstärkt werden, der Ortsbeirat sei dabei besonders wichtig, weil er „dicht am Bürger dran ist“. (sö)
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