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11.04.2007

Klinik macht sich fit für die Zukunft

Die Bauarbeiten am Krankenhaus Nordwest reißen nicht ab. Das neue Bettenhaus ist fast fertig, das Palliativzentrum wird Ende Juni eingeweiht und das Parkhaus soll ebenfalls noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen.
Von Sören Rabe

Insgesamt werden hier zwischen 25 und 26 Millionen Euro investiert. Den Löwenanteil davon übernimmt das Land Hessen, das allein fürs Bettenhaus 14,8 der 18 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Geld, das gut angelegt sei, wie CDU-Landtagsabgeordneter Ulrich Caspar bei einem Rundgang durch das Haus zusammen mit dem Europaabgeordneten Thomas Mann (CDU) betonte. Denn „die betriebswirtschaftliche Geschäftsführung ist hier ganz hervorragend“.

Insgesamt betreue die Stiftung Hospital zum heiligen Geist, zu der neben dem Krankenhaus Nordwest noch Hospital zum heiligen Geist gehört, rund 30 000 stationäre und 26 000 ambulante Fälle im Jahr, wie Geschäftsführer Joachim Kiefer ausführte. In Praunheim stünden dafür 582 Betten zur Verfügung. Um sich auch künftig am Markt behaupten zu können, seien die Investitionen „dringend notwendig“. Dabei gehe es beim Neubau des Bettenhauses auch nicht um eine Erweiterung, sondern allein um eine Modernisierung. Aus den ehemaligen Mehrbettzimmern werden alles Ein- und Zwei-Bett-Zimmer.

Das Palliativzentrum, das von der Deutschen Krebshilfe finanziert wird, wird für ganz Hessen eine große Bedeutung haben. Dort werden künftig die Krebsfälle behandelt, für „die es ursächlich keine Behandlungsmethode mehr gibt“, sagte die ärztliche Direktorin, Prof. Elke Jäger. Patienten könnten hier von den gewohnten Ärzten weiter behandelt werden. Die Medizinerin fordert, „den traditionellen Umgang mit Krebs zu verändern“. Das Krankenhaus Nordwest habe bereits diesen Weg beschritten. So können in der onkologischen Ambulanz die Patienten zwischendurch sogar auf den Trimm-Dich-Pfad gehen, um beispielsweise Wartezeiten zu überbrücken. Denn diese würden immer wieder auftreten, denn täglich müssen sich um 80 Patienten gekümmert werden, darunter 25 bis 30 Prozent Notfallpatienten.

Ähnlich sieht es in der Neurologie unter der Leitung von Chefärztin Prof. Ute Meyding-Lamadé aus. „Wir haben hier 50 Prozent Notfälle.“ Eine Warteliste von 30 bis 40 Patienten sei normal. Zukünftig werden die Fallzahlen weiter ansteigen, weil die Menschen älter werden und somit die Schlaganfälle auch zunehmen. Auch hier hat man sich bereits darauf eingestellt. Kurze Wege im Erdgeschoss von der Akutklinik zur Ambulanz vereinfachen die Arbeit.

Dabei muss Geschäftsführer Kiefer die Finanzen im Augen behalten. „Der Kostendruck ist real, dem müssen wir uns stellen.“ Das betreffe aber alle Krankenhäuser. In den vergangenen Jahren habe die Stiftung bereits für schlankere Strukturen gesorgt, die Effektivität gesteigert. „Aber wir sind irgendwann auch am Ende angekommen.“ Prof. Ute Meyding-Lamadé warnt davor, alles nur nach Minuten abrechnen zu wollen. „Das klappt nicht, Menschen sind keine Maschinen. Manche Patienten brauchen nur eine kurze Ansprechzeit, bei anderen müssen sich die Mitarbeiter eine Stunde Zeit lassen.“ Für Thomas Mann eine klare Ansage in Richtung Europaparlament. „Hier sollte sich die EU heraushalten. Eine europaweite Einheitsregelung in der Krankenhausfinanzierung macht keinen Sinn.“

In den kommenden Monaten wird sich der Geschäftsführer erst einmal um die Bauprojekte kümmern. Vor allem die Parkplatzprobleme sollen künftig der Vergangenheit angehören. Die vorbereitenden Arbeiten haben bereits begonnen, Ende Dezember wird das Parkhaus mit 380 Stellplätzen eröffnet.




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