23.07.2004
Linie 60 fährt eine Schleife
Gute Nachricht für die Nutzer U-Bahn-Station an der Heerstraße.
Die neue U-Bahn-Station, die zurzeit in Bau ist, bekommt jetzt doch einen direkten Busanschluss. Das bestätigten sowohl die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) als auch die für die Planung der Linien in Frankfurt zuständige Lokale Nahverkehrsgesellschaft traffiQ.
Von Sören Rabe
Die Stadtverordnetenversammlung hatte auf Grund eines gemeinsamen Antrages von CDU und Grünen die Errichtung einer Umsteigehaltestelle mit Warteschleife der Buslinie 60 in der Ludwig-Landmann-Straße in der vergangenen Woche beschlossen. Damit waren sie dem Ansinnen des Ortsbeirates 7 (Rödelheim, Praunheim, Hausen, Westhausen, Industriehof) nachgekommen. VGF und traffiQ hatten das bisher abgelehnt, da sich dadurch die Fahrzeiten verlängern würden und ein zusätzlicher Bus eingesetzt werden müsste.
«Wir wollen die kurzen Wege beim Umsteigen zwischen U-Bahn und Buslinie 60 auch nach dem Umbau der Haltestelle Heerstraße der U 6 erhalten», sagt der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, Helmut Heuser, zum Vorgehen von CDU und Grünen. Angesichts des hohen Fahrgastaufkommens in der Zeit des Berufsverkehrs müsse diese wichtige ÖPNV-Verbindung attraktiv bleiben.
Mehrkosten bei den bereits begonnen Arbeiten wird es nicht geben. Es bleibt bei den kalkulierten 3,39 Millionen Euro. «In den Plänen war bereits die Schleife für den Bus vorgesehen», sagt VGF-Sprecher Bernd Conrads. Daher gebe es auch keine Probleme mit der Zusage der Fördermittel. «Wenn die Stadtverordnetenversammlung diese Variante beschließt, dann machen wir das auch.»
Der Sprecher von traffiQ, Klaus Linek, bestätigt, dass auch bei der Linien-Planung der Schleifenverkehr von der Heerstraße in die Ludwig-Landmann-Straße hinein aufgenommen wird. «Zur Fertigstellung der Station Mitte September werden wir die Schleife fahren», sagt Linek. Positiv sei sicherlich, dass dadurch bessere Umsteigemöglichkeiten angeboten werden. Da die Station um 50 Meter verlegt werde, würde dies einen verlängerten Fußweg von der Bushaltestelle in der Heerstraße bis zur U-Bahn-Station bedeuten. «Für die durchfahrenden Kunden der Buslinie 60 wirkt sich das jedoch negativ aus», gibt Linek zu bedenken. Denn diese müssen künftig eine zwei Minuten längere Fahrtzeit in Kauf nehmen. An Werktagen steigen in Praunheim rund 900 Personen von Bus in Bahn um, 2400 fahren dagegen durch. «Es ist eine Abwägungssache.» Die Verkehrsgesellschaften waren für einen längeren Fußweg. Zudem kommen nun Mehrkosten auf traffiQ zu, denn ein zusätzlicher Bus muss eingesetzt werden, weil es «keinen Spielraum auf der Linie» mehr gibt.
Die VGF baut derzeit allerdings nicht nur die U-Bahn-Station Heerstraße, sondern auch die Station Heddernheim mit einem Volumen von 2,91 Millionen Euro um.
An der Station Heddernheim werden die 105 Meter langen Bahnsteige auf 80 Zentimeter erhöht, so dass in Zukunft ein stufenloser Eintritt in die U-Bahnzüge möglich ist. Über Rampen werden die Bahnsteige dann auch barrierefrei und somit behindertengerecht zugänglich sein. Auf Grund der großen Bahnsteigfläche wird die VGF eine besondere Wartehallen-Konstruktion aus Glas und Stahl aufstellen, moderne Anzeiger für Fahrgastinformationen, ausreichend Sitzgelegenheiten und beleuchtete Vitrinen mit Fahrplan-Aushängen komplettieren den Umbau.
Unklar ist nach wie vor die Zukunft der Haltestelle Fischstein. Während die Planer für eine Verlegung eintreten, die rund 3,1 Millionen Euro kosten würde, treten Ortspolitiker für einen Umbau an der bisherigen Stelle ein. Streitpunkt ist, ob dort genügend Platz vorhanden ist für die benötigte Verlängerung der Bahnsteige. (sö)
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