30.11.2007
Vor 77 Jahren
Vor 77 Jahren wurde die Ebelfeldschule in Praunheim eröffnet – unvollendet.
Denn es fehlte die von Ernst May geplante Turnhalle. Nach jahrelangem Gerangel um den richtigen Standort ist nun wieder Bewegung in die Angelegenheit gekommen. In einer Stellungnahme des Magistrats wurde jetzt mitgeteilt, dass die Standortprüfung für eine neue Sporthalle an der Ebelfeldschule abgeschlossen ist – die Verwaltung ist endlich fündig geworden.
Die neue Turnhalle könnte auf dem Gelände nordwestlich der Ebelfeldschule in Verlängerung der Hauptzeile der Schule als eigenständiger Baukörper positioniert werden. „Das Areal ist derzeit Wiese, alle Bäume könnten erhalten werden. Die Fläche liegt nicht im Landschaftsschutzgebiet und ist im Flächennutzungsplan als Schule ausgewiesen. Die Erschließung kann von der Schule aus sowohl über das eigene Sportfeld als auch über den westlich verlaufenden Fußweg erfolgen.“ Diese Stellungnahme des Magistrats macht neuen Mut.
Wann allerdings das Jahrzehnte dauernde Provisorium tatsächlich beendet werden kann, ist noch unklar. „Wir werden Mittel im Haushalt 2009 anmelden“, sagt Michael Damian, Referent der Schuldezernentin Jutta Ebeling (Grüne). Realistisches Fertigstellungsdatum wäre somit das Jahr 2010, da erst einmal die Genehmigung des hessischen Innenministeriums in Wiesbaden abgewartet werden muss. Und die wird nicht vor Mitte 2009 vorliegen.
Eine Finanzierung aus dem Sonderprogramm Sporthallen ist nicht möglich. Die Stadt reißt insgesamt 30 Hallen ab und baut sie neu. „Das sind alles einstöckige Turnhalle, die in den 60er Jahren errichtet wurden und nicht mehr zu sanieren sind“, sagt Damian. Die Gymnastikhalle an der Ebelfeldschule sei dagegen „keine richtige Sporthalle“. Sie sei ein „völlig anderer Typus“ und falle daher nicht unter das Sonderprogramm. Gleichwohl ist sie nicht minder marode. Zurzeit muss sich Schulleiterin Christiane Wieler mit der 1969 errichteten Gymnastikhalle begnügen, die in die Jahre gekommen ist. Obwohl 1999 grundsaniert, wellt sich dort der Boden, machen die Stolperfallen einen sicheren Unterricht kaum möglich. Dazu ist auf einer Fläche von knapp 150 Quadratmetern ein normaler Sportunterricht nicht möglich. Mehrere Generationen von Lehrern und Eltern haben sich seitdem für den Bau einer größeren Turnhalle eingesetzt – vergebens. Auch wenn immer mal wieder Hoffnung aufkeimte. Etwa Anfang der 60er Jahre, als der Ebelfeldschule ein Tagesheim angegliedert werden sollte. Doch es blieb bei den Plänen. Ende der 60er war dann sogar eine knapp 600 Quadratmeter große Sportstätte im Gespräch. Doch statt ihrer wurde nur die kleine Gymnastikhalle gebaut. Da der Name Ernst May mittlerweile auch in Frankfurt wieder einen Klang hat, dürfte eine Diskussion darüber entstehen, wie die Sporthalle denn nun verwirklicht werden soll. May-Experte Eckhard Herrel hatte bereits erklärt, dass es schön wäre, zumindest sich an den Bauformen von damals zu orientieren. Darüber konnte Michael Damian allerdings noch keine Angaben machen. „Das Hochbauamt wird aber schauen, dass der Neubau dann auch ins Umfeld der Schule an der Praunheimer Hohl passt. (sö)
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