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27.02.2008

Im Norden gingen die Lichter aus

Auch die U-Bahnen blieben stehen
Ein überlasteter Trafo im Umspannwerk an der Heerstraße hat am Dienstagabend in den nördlichen Stadtteilen für einen knapp 20-minütigen Stromausfall besorgt. Gegen 17.30 Uhr gingen in mehreren tausend Haushalten in Heddernheim, der Nordweststadt, Praunheim, Eschersheim und am Frankfurter Berg die Lichter aus.

Während in den Häusern der Strom teilweise schon nach wenigen Minuten wieder angeschaltet war, standen die U-Bahnen viel länger still. Nachdem der Trafo abgeschaltet hatte, blieben alle U-Bahnen bis auf die Züge der Linie U 4 auf ihrer Strecke stehen. Bis zu einer halben Stunde dauerte die Zwangspause der Bahnen, in der die Fahrgäste allerdings nicht im Dunkeln ausharren mussten. „Unsere Bahnen sind mit Notstrom ausgestattet, da bleibt es ziemlich hell“, hieß es aus der Leitzentrale der Verkehrgesellschaft (VGF).

Obwohl der Strom in wenigen Minuten wieder da war, rollte der Betrieb langsam an. Denn um das Netz nicht sofort wieder zu überlasten, konnten die letzten Bahnen erst eine nach der anderen wieder anfahren. Gute zwei Stunden beschäftigte die Mitarbeiter der Leitzentrale der Ausfall. Denn das Umspannwerk an der Heerstraße, in dem der Strom mit 380 000 Volt aus den Überlandleitungen ankommt, beliefert auch einige Gleichrichterwerke. Von dort aus werden Signale, Weichen und Oberleitungen des U-Bahn-Netzes mit Energie versorgt.

Auch im Nordwestzentrum verloschen um 17.30 Uhr für einen kurzen Augenblick die Lichter. Dann sprangen die Notstromaggregate an. „Bei uns ist niemand in den Aufzügen steckengeblieben“, sagte Centermanager Georg Lackner am Abend. „Die fahren automatisch auf ihre Notposition.“

Im Krankenhaus Nordwest wurde es für wenige Sekunden ebenfalls dunkel. „Dann sind unsere Notaggregate angesprungen“, sagte Bernd Nimpfen, Chef des Sicherheitsdienstes der Klinik. Eine Panik habe es daher nicht gegeben. Pech hatten nur diejenigen, die gerade im Fahrstuhl unterwegs waren. Sie steckten fest. „Aber nur fünf Minuten.“ Da die hauseigenen Handwerker noch bei der Arbeit waren, konnten die Personen schnell herausgeholt werden.

Wie es dazu kommen konnte, dass sich der Trafo wegen plötzlicher Überlastung abschaltete, konnte Mainova-Sprecher Frank Döbert gestern noch nicht sagen. Döbert hielt den Ausfall aber auch nicht für besonders spektakulär, schließlich sei der Strom ja schon nach exakt zwölf Minuten wieder geflossen. Mainova-Techniker hatten in diesen wenigen Minuten den Schaden lokalisiert und den Stromfluss im Umspannwerk auf andere Leitungen und Trafos, die dafür vorgehalten werden, umgeleitet.

Dennoch sind so großflächige Ausfälle in Frankfurt eher ungewöhnlich, bestätigte Döbert. Kleinere Umspannstationen fielen durchaus mal aus, die weitaus häufigere Ursache für Stromausfälle seien aber bei Bauarbeiten zerstörte Kabel. (ing/sö/ou)




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