07.04.2008
Plantschen in römischem Ambiente
Neugierig seien sie gewesen, wie die Titus-Thermen nach der umfassenden Sanierung aussehen, erzählen die Freunde Mohamed, Aladin, Anas und Ibrahim. Wie den Teenagern ging es vielen früheren Stammgästen der Titus-Thermen im Nordwestzentrum.
Schon früh am Samstagmorgen trieb die Neugier sie in das gerade wieder eröffnete Bad, das ein Jahr lang saniert wurde, was insgesamt neun Millionen Euro kostete.
Das Thema Römer wurde weiter ausgebaut, zum Beispiel mit einer Ruinenlandschaft, die an Pompeji erinnern soll. Die neuen Licht- und Klangeffekte sowie die aufgepeppte Sauna auf dem Dach der Thermen sollen neuen Badespaß bringen.
„Für einen Samstagvormittag sind heute viele Besucher da. Normalerweise gehen die Familien erst einkaufen und kommen dann später“, sagt Thermen-Betriebsleiter Christian Treu. Dass alle unter 18 Jahren am Eröffnungstag freien Eintritt hätten, sei zwar schön, aber nebensächlich, sagt Anas. Mit seinen Kumpeln hat er es sich in einem der beiden Whirlpools gemütlich gemacht. „Wir waren hier früher einmal pro Woche, meistens samstags. In den Ferien auch öfter.“ Da wollten sie sehen, was sich verändert hat. Eigentlich sei alles so, wie gewohnt. „Solange hier geschlossen war, sind wir ins Rebstockbad gefahren“, sagt der junge Mann. Schade sei, dass die Titus-Thermen erst zum Ende der Schulferien wiedereröffnet worden seien, moniert Mohamed. „Wir hätten auch lieber früher den Betrieb wieder aufgenommen“, sagt Treu. „Aber man wollte nichts riskieren.“ Wie berichtet, musste die Wiedereröffnung des Hallenbades aufgrund von Baumängeln immer wieder verschoben werden. Alles in allem fast um ein halbes Jahr.
Inzwischen ist es Anas und Co. im Whirlpool doch langweilig geworden. Die Clique zieht ins Schwimmbecken weiter. Zwei Stunden nach Eröffnung des Bades haben die Kinder und Jugendlichen das Erlebnisbad fest im Griff.
Lediglich in dem flachen, hinter einer Mauer verstecken Baby-Becken herrscht am Samstag gegen 10 Uhr völlige Ruhe. Kein Wunder: Die Wassertemperatur veranlasst den prüfenden Vater dazu, seinen Fuß ganz schnell zurückzuziehen. Gefühlt ist sie sogar kälter als im großen Becken. Da gilt es nachzubessern.
Derweil haben die Halbstarken das benachbarte Ein-Meter-Brett fest im Griff, andere die Grotte unter der Rutsche neu entdeckt. „Die Metallröhre ist langsamer als früher“, hat Tim (10) festgestellt. Aber deshalb habe es ihm und seinem fünfjährigen Bruder Erik nicht weniger Spaß gemacht, meint Vater Stefan Fischer. Auch sie waren früher Stammgäste in den Titus-Thermen.
Tim hat sich an einer Ecke der neuen Edelstahl-Wanne des Schwimmbeckens gestoßen. „Es gibt immer noch einige Ecken hier, auch an den kleinen Mauern. Die hätte man bei der Sanierung abrunden können“, kritisiert Fischer. So unbefangen wie in anderen Bädern lasse er die Kinder hier nicht laufen. „Ich habe hier mehr Angst, dass etwas passiert.“ Was auch daran liegen könne, dass es in den Thermen verwinkelter sei, es mehr Treppen gebe. Natürlich habe man darüber nachgedacht, die Ecken abzurunden, sagt Treu. Das werde nachgebessert. Aber im Moment seien er und seine Mitarbeiter froh, den Badebetrieb überhaupt wiederaufnehmen zu können.
Während drinnen Hochbetrieb herrscht, ist Ulrike Elvert schon wieder draußen. „Ich bin nicht sofort um 9 Uhr gekommen. Da sind meist so viele Senioren im Becken, dass man nicht in Ruhe schwimmen kann“, sagt die Heddernheimer Rentnerin. Froh sei sie, dass ihr Hausbad nun wieder geöffnet habe. „Ich war zuletzt immer im Panoramabad. Da ist es auch schön. Aber es ist weiter weg.“
Hier hat sie in Ruhe ihre Runden gedreht, 20 Minuten lang. „Leider kann man nicht mehr so gut rückenschwimmen. Man sieht sich nicht mehr in der Hallendecke.“ Ansonsten sei alles wie früher. Und solange ihre alte Jahreskarte noch gilt, will sie die Titus-Thermen nun wieder regelmäßig nutzen. Danach muss allerdings dann auch sie die neuen – erhöhten – Eintrittspreise zahlen.
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