14.05.2008
Im Niddapark wird so manches neu gemacht
Nachdem sich die Praunheimer SPD im vergangenen Jahr am Wäldchestag auf die Spurensuche der Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus gemacht hatte, führte der diesjährige Ausflug kreuz und quer durch den Volkspark Niddatal. Für 1,5 Millionen Euro will das Grünflächenamt Frankfurts größte Grünanlage sanieren.
Fast ebenso viel Geld wird die Sanierung des Praunheimer Wehrs kosten. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Ortsbeirat, Hans-Jürgen Sasse, erklärte gemeinsam mit der Praunheimer SPD-Vorsitzenden und Stadtverordneten Ursula Busch, was geplant ist.
Der Niddapark sei einer der am stärksten genutzten Parks der Stadt, erklärt Sasse. Im Sommer komme es daher gelegentlich zu Konflikten zwischen Fußgängern, Hundebesitzern und Radfahrern. „Es wurde schon überlegt, ob Fußgänger und Radfahrer getrennt werden. Etwa jeder auf einer Seite des Flusses seine Wege bekommt. Aber das ist kaum umsetzbar“, sagt Sasse. Leider gebe es Radfahrer, die auch am Wochenende „sportlich fahren“ wollen. Umgekehrt gebe es immer auch Fußgänger, die auf Klingeln nicht reagieren. „Zum Glück sind es aber nur wenige Unvernünftige.“ Den Uferweg für Radfahrer zu sperren, sei keine Lösung. „Hier läuft der Grüngürtel-Radweg entlang. Außerdem würden sich zu Recht alle ordentlichen Radler beklagen“, ergänzt Frau Busch.
Bereits 1998 habe die Stadt das Entwicklungskonzept Naturschutz Nidda beschlossen, erzählt Sasse. „In Bonames kann man bereits einige Renaturierungsmaßnahmen erkennen.“ Stück für Stück werde der Fluss bis zur Mündung in den Main umgestaltet. Dabei würden auch die sechs Wehre überarbeitet. Das Praunheimer Wehr sei nach Auskunft der Stadt sanierungsbedürftig. Die Kosten würden auf eins bis anderthalb Millionen Euro geschätzt. Ob es nur saniert oder in eine so genannte Sohlrampe umgebaut werde, sei noch nicht sicher. Eine Sohlrampe könnten Fische auf dem Zug flussaufwärts überwinden, das Wehr nicht. Auf jeden Fall erhalte der Altarm, der oberhalb des Wehrs von der Nidda abzweige und an der Praunheimer Brücke in sie zurück fließe, einen breiteren Zu- und Ablauf. „Das Geld dafür kommt aus der Ausgleichsabgabe für den Ausbau der Main-Weser-Bahn auf vier Gleise.“ Die Deiche entlang der Nidda seien für ein „Jahrhunderthochwasser“ ausgelegt, sagt Sasse. Durch den Bau einer Sohlrampe statt eines Wehrs ändere sich daran nichts. Befürchtungen, das Grundwasser könne durch die Umbauten steigen, wiesen die Ämter zurück. „Ein zweiter Faktor könnte sein, dass das Wasserwerk Praunheim 3 nicht mehr fördert.“ Doch auch hier ändere sich nach Aussage der Experten nichts. „Schon heute haben aber einige Praunheimer Probleme mit Wasser im Keller. Es bleibt abzuwarten, ob sich etwas ändert.“
Seit der Bundesgartenschau vor 19 Jahren sei an dem Park nicht viel gemacht worden, erklärt Sasse. „Es fehlte an Geld.“ Nun sollen die alten Bänke gegen neue ausgetauscht werden, die Hauptwege neu gedeckt. Die verwilderte Lichtung „Am Staudengarten“ soll wie zu Zeiten der Bundesgartenschau wieder mit Stauden bepflanzt werden. Einige weniger wichtige Wege würde das Grünflächenamt gerne entfernen, so Sasse. Das müsse aber noch abgesprochen werden. (hau)
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