09.07.2008
Am 2. September wird eröffnet
Die Raststätte „Taunusblick“ ist noch nicht ganz fertig, schon gibt es Pläne, sie zu vergrößern
Am 2. September soll die neue Tank- und Raststätte „Taunusblick“ eröffnet werden. Derweil gibt es schon Pläne, wie die Anlage – die erste private Raststätte an einer deutschen Autobahn – vergrößert werden könnte.
Dafür kämpft auch die Frankfurter Industrie- und Handelskammer (IHK). Zehn Hektar ist das ehemals von den amerikanischen Streitkräften genutzte Gelände, das auf Eschborner Gemarkung liegt, groß. Fünf sind inzwischen für Parkplatz und Raststätte genutzt. Die übrigen fünf, so fordern Spediteure und die IHK, sollten als Lkw-Standplatz ausgebaut werden. „Es gibt im Rhein-Main-Gebiet keinen einzigen Autohof. Die Parkplätze für Lkw laufen in der Region über“, beschreibt Hans-Peter Debling IHK-Geschäftsführer für Standortpolitik, die Lage an den Autobahnen. Weitere 300 Parkplätze, so die Forderung, sollten neben der neuen Raststätte gebaut werden. Es gäbe bereits Gespräche mit der Frankfurter Straßenverkehrsbehörde und dem Wirtschaftsministerium in Wiesbaden und dem Verkehrsministerium in Berlin. „Die Gespräche laufen auf allen Ebenen. Wir sind guter Dinge, dass sie Erfolg haben werden“, sagt Debling. Ganz schnell werde das allerdings nicht gehen.
Aber dass sich das Areal an der Autobahn nur langsam entwickelt, hat ja schon eine gewisse Tradition. Schließlich brauchte der Allendorfer Unternehmer Manfred Kuehmichel 17 Jahre, bis er auf dem Areal bauen durfte. Erst waren es Verzögerungen beim Vertragsabschluss über das Erbbaurecht, dann Altlasten im Boden, dann Probleme mit den Zufahrten für Rettungsfahrzeuge, dann wieder Verzögerungen bei der Eintragung ins Grundbuch, dann Reparaturarbeiten an der A 5, die den Baubeginn auf die lange Bank schoben.
Doch nachdem es im vergangenen Jahr losgegangen war, ging alles recht schnell. Tankstelle, Rastanlage und Aussichtsturm stehen inzwischen. Anfang August wird alles so weit fertig sein, dass Kuehmichel die 9,25 Millionen Euro teure Anlage an den Pächter Mövenpick übergeben kann. „Sie betreiben alles, das Restaurant, die Tankstelle, den Fastfood-Laden“, so der Investor, der trotz aller Hürden nie über sein Vorhaben verzweifelte. Ganz im Gegenteil: „Ich bin rundum zufrieden. Wir liegen ganz im Termin- und Budgetplan, alle leisten gute Arbeit. Sie werden sehen, das ist eine gelungene Anlage.“
Kuehmichel und sein Neu-Isenburger Architekt wälzen sogar schon Überlegungen, wie die Anlage aufgestockt werden könnte. Zumal, wenn der Ausbau des Lkw-Parkplatzes kommen sollte. „Mir geht es nicht darum, jetzt nur noch Pacht zu kassieren. Zuerst kommen Innovation und Kreativität.“
Passend zum Limesturm könnte man vielleicht noch ein Römer- oder Wellnessbad draufsetzen, auch ein Friseurladen oder Ähnliches wäre denkbar. „Das wären doch plausible Angebote für Fernfahrer. Sie müssen Pause machen und stehen auf dem Parkplatz. Diese Leute haben doch auch Bedürfnisse“, so der Investor. Statisch sei das Raststättengebäude so ausgerichtet, dass eine Aufstockung möglich wäre. „Aber natürlich sind wir Kaufleute. Erst müssen wir sehen, wie die Anlage angenommen wird.“ (ing)
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