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29.07.2008

Ernst Mays fast vergessener Architekt

Ernst May, das der Macher. Sein Name wird stets genannt, wenn nach dem Schöpfer der 20 Frankfurter Siedlungen aus den Jahren 1925 bis 1930 gefragt wird. Von Carl Hermann Rudloff (1890 bis 1949) spricht dann kaum jemand. Dabei war der Architekt in den fünf Jahren, die May (1886 bis 1970) als Stadtbaurat wirkte, als leitender Architekt der städtischen Gesellschaft für kleine Wohnungen so etwas wie dessen rechte Hand.

May war der Planer fürs große, moderne Wohngefüge, Rudloff der Architekt fürs Detail. Unter einer Vielzahl der Ausführungspläne für Siedlungen wie die Römerstadt, Westhausen oder den Höhenblick steht sein Name. Ein Verdienst, auf den Rudloffs Kinder und Enkel 59 Jahre nach seinem Tod noch einmal den Fokus gelenkt haben.

Zehn Fotoalben, Briefe, Notizen und ähnliches haben Armin Rudloff (62), jüngster Sohn des Architekten, und seine Nichte Angelika Rudloff (46) jetzt der Ernst-May-Gesellschaft in der Römerstadt übergeben. Eine nahezu vollständige Dokumentation von Rudloffs architektonischem Werk, das nach dessen Tod sein ältester Sohn Felix – Vater von Angelika – in Verwahrung genommen hatte. Felix Rudloff ist am 1. März im Alter von 76 Jahren verstorben. Er hatte verfügt, die Unterlagen des Vaters der Öffentlichkeit zu übergeben.

Bruder Armin, die inzwischen 80 Jahre alte Schwester und Felix Rudloffs zwei Töchter wählten die May-Gesellschaft zum Ort, um das Andenken an den Architekten zu bewahren. Und sein Ansehen spät, aber doch noch zu mehren. «Im Architekturmuseum würden die Alben wohl im Archiv verschwinden», begründet Angelika Rudloff, warum die Familie die kostbare Schenkung der May-Gesellschaft zukommen ließ. Zumal, erzählt Onkel Armin, das Museum Rudloffs Bedeutung schon einmal übersehen habe. 1986, in der Ausstellung zu Mays 100. Geburtstag, tauchte Rudloff erst gar nicht auf. «Wir haben dann mit der Ausstellungsmacherin gesprochen.» Armin, der Werbetechnik-Meister, ergänzte eigenhändig den Namen seines Vaters auf der Liste der May-Mitarbeiter.

Ein unauffälliges Nachleben für den Architekten Rudloff, der als humorvoll, kontaktfreudig und unternehmungslustig beschrieben wird. «Ich war erst drei als er am Herzinfarkt starb. Aber er soll Hinz und Kunz gekannt haben», sagt Armin Rudloff. Selbst in den ärgsten Hungerzeiten sei er immer mit Obst und Gemüse nach Hause gekommen, «weil er eben überall Kontakte hatte.»

Mit May kam Rudloff gut aus, die Kollegen waren auch Freunde. Beide hatten am 27. Juli Geburtstag, mehrmals feierten sie den zusammen. Kennengelernt hatten sich Rudloff und May in Schlesien – wo Rudloff auch geboren wurde. May war Chef der Schlesischen Heimstätte und Rudloff als Architekt für deren Domäne Hirschberg zuständig. «Dort hat May Dörfer gebaut. Traditionell, mit Walmdächern, Ställen und Dorfangern», erzählt Eckhard Herrel, Vorsitzender der May-Gesellschaft. 1925 ging May nach Frankfurt und nahm seine Lieblingsmitarbeiter mit.

Auch die Dörfer finden sich in Rudloffs Fotoalben. Vermutlich hat der Architekt, der bis zum Ende seines Lebens im von ihm mit geplanten Höhenblick wohnte, die Dokumentation seiner Arbeit während der Nazi-Zeit angefertigt. Die Bilder stammen von professionellen Fotografen gemacht, Rudloff selbst hat sie später eingeklebt. Auf Fotos von den effizienten, kleinräumigen Siedlungen für Frankfurts Arbeiterfamilien folgen die von einigen Taunus-Villen, die Rudloff nach seiner Entlassung bei der Stadt 1931 für die Wohlhabenderen geplant hat. Ein eigenes Haus fehlt. Obwohl der Architekt es seiner Familie immer bauen wollte, weiß «Nesthäkchen» Armin. Dazu sei der Vater nicht mehr gekommen.

In Sütterlin, das heute kaum noch jemand lesen kann, hatte der Architekt die Fotos beschriftet. Sohn Felix hat die Alben später um Blätter mit Übersetzungen der Untertitel ergänzt. Danach lagen sie bei ihm im Schrank. Wirklich angesehen, sagt Angelika Rudloff, habe sie den Nachlass ihres Großvaters selten. «Aber es waren immer mal Wissenschaftler bei meinem Vater, die sich dafür interessiert haben.

Herrel hat inzwischen so manche Stunde im Werk des Architekten geblättert. Die meisten Fotos zeigten die May-Häuser im Ideal-Zustand nach der Fertigstellung. «Das ist ja nicht lang so geblieben.»

Bei der May-Gesellschaft soll Rudloffs Verdienst am Werk des großen Stadtplaners nun ins Licht gerückt werden. Herrel plant schon eine Ausstellung und hofft ebenso wie Rudloffs Erben auf Architektur-Studenten, die aus dem Nachlass des Carl Herrmann Rudloff das dann erste Buch über Ernst Mays Architekten schreiben. (ing)




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