07.09.2004
So soll unsere Stadt aussehen
Praunheim. Wenn Kinder ihre Umgebung erforschen, kann das mitunter hilfreich für die Stadtplanung sein. Wie beim Projekt «Unsere Stadt», bei dem Drei- bis Sechsjährige aus dem evangelischen Kindergarten der Auferstehungsgemeinde ihre Umwelt entdeckten und eigene Ideen entwickelten. Stephan Wildhirt, Verbandsdirektor vom Planungsverband Ballungsraum Rhein-Main, zeigte sich gestern bei der Ausstellungseröffnung begeistert: «Einige der Ideen werden wir in unsere Planung miteinbeziehen. Das Ergebnis überzeugt.»
Der Kindergarten in Praunheim hatte sich seit Januar mit dem Projekt beschäftigt. Dabei nahmen die kleinen Forscher ihre nähere Umgebung unter die Lupe, in der sie leben. Unterstützt wurden sie dabei vom Planungsverband: mit Luftaufnahmen und Stadtplänen, auf denen die Kinder versuchten, ihre Umgebung zu finden und diese dann auch nach zu malen, was manchmal gar nicht so leicht war.
Richtig stolz sind die Kleinen auf ihr Projekt Steinbach. Sie wollten die Stadt unterstützen und den Bach, der in den Nidda-Altarm fließt, in einen naturnahen Zustand umwandeln. Sie halfen mit, den vorher unterirdischen Steinbach wieder ans Tageslicht zu holen. «Dann können wir dort spielen, plantschen und Steine reinwerfen, und andere sollen ihn nicht verschmutzen», erzählt Hannah. Bis 2008 geht die Bachpatenschaft – und dazu gehört auch das Reinigen in regelmäßigen Zeitabständen.
Nicole Frede, Leiterin des Kindergartens, freut sich, dass das Projekt so gut gelungen ist. «Aus dem übergeordneten Thema haben sich so viele weitere entwickelt. Deshalb konnte jedes Kind auch etwas Spannendes für sich selbst finden.» Durch das «offene System» der Einrichtung werden immer wieder Projekte in den normalen Tagesablauf miteingebunden. Einerseits, um den Eltern zu zeigen, wozu ihre Kinder fähig sind, aber vor allem auch, um die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Kleinen zu fördern.
Voller Stolz zeigen die Kinder in der Ausstellung ihre nachgebaute «ideale Stadt». Nach dem Motto: So muss es aussehen, dann fühlen wir uns wohl. Da gibt’s einen Wald, ein Schwimmbad, Schiffe, ein Krankenhaus, ein Obststand und natürlich einen Kindergarten.
Verkehrsschilder und Fortbewegungsmittel dürfen bei einer Stadt wie Frankfurt nicht fehlen. Diese wurden in mühevoller Kleinarbeit aus Holz nachgebaut. Nils hat schon mal für seinen Führerschein geübt – und kennt sie jetzt alle auswendig. Aber auch den Besuch des Main-Towers werden sie so schnell nicht vergessen. «Der Blick über Frankfurt super.» Eifrig setzten sie sich hin und bauten die Gebäude nach, die sie gesehen hatten. In der Ausstellung stellen die Kinder das Projekt vor. Sie beschreiben und erklären ihre Vorgehensweise und ihre Ergebnisse.
Vom 6. bis 30. September kann die Ausstellung täglich von 8 bis 17 Uhr (freitags bis 13 Uhr), Planungsverband, Am Hauptbahnhof 18, besucht werden.
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