10.02.2011
Ihr Engagement für die Stadtteile ist ausgezeichnet
Ulla Kelety und Joachim Sukrow wurden für ihre langjährige Mitarbeit im Ortsbeirat 7 zu Ortsältesten ernannt. Sie haben sich beide um die Stadtteile verdient gemacht, saßen beide 20 Jahre im Ortsbeirat 7. Nun zeichnete das Stadtteilparlament Ulla Kelety und Joachim Sukrow mit dem Ehrentitel Ortsälteste aus.
Sie strahlen beide, zeigen ihre Urkunden. Seit Dienstagabend tragen Ulla Kelety (81) und Joachim Sukrow (74) den Ehrentitel Ortsälteste. Ortsvorsteher Christian Wernet überreichte seinen Parteifreunden die Auszeichnung im Rahmen des Neujahrsempfangs des Ortsbeirats 7 (Hausen, Praunheim, Rödelheim, Westhausen) im Pflegeheim Praunheim.
Ulla Kelety wirkt etwas verlegen, als ihr der Ortsvorsteher Urkunde und Blumenstrauß überreicht. Bin ich denn schon so alt, mag die stets modisch gekleidete und immer freundliche 81-Jährige gedacht haben. «Ewe langt’s. Ich hab’ doch schon die drei Römerplaketten und den hessischen Ehrenbrief.» Der neu geschaffene Ehrentitel aber galt speziell ihrem vielfältigen Engagement in Rödelheim und im Stadtteilparlament.
Ulla Kelety verkörpert ein Stück Rödelheimer Geschichte. 20 Jahre saß sie im Ortsbeirat, war die erste Kinderbeauftragte und ist seit zehn Jahren Seniorenbeauftragte. Ganz wesentlich trug sie als Vorsitzende des Vereins «1200 Jahre Rödelheim» zu den imposanten Veranstaltungen anlässlich des 1200-jährigen Bestehens von «Radilenheim» bei. Nachdem sich der Verein nach den Feierlichkeiten satzungsgemäß aufgelöst hatte, zählte sie zu den Mitbegründern des Nachfolgevereins, des heutigen Heimat- und Geschichtsvereins. Darüber hinaus ist sie der gute Geist, ja die Verkörperung der örtlichen CDU. Auch im etwas vorgerückten Alter steht Ulla, bei «Wind und Wetter», immer am Infostand ihrer Partei am Rödelheimer Kreisel. Und der Rat der «blonden Eminenz» im Stadtbezirksverband Rödelheim ist gefragt und wird auch meist beherzigt. Wie sie das alles, Inhaberin eines Radio- und Fernsehgeschäftes, Mutter von drei Kindern und vier Enkelchen und Engagement in der Partei und im Stadtteil, unter einen Hut bringt, ist wohl ihr Geheimnis. «Ich bin eben die Oma fürs Grobe», charakterisiert sie sich selbst.
Joachim Sukrow ist ein Herr der alten Schule, er war der letzte, der in Ortsbeiratssitzung aufstand, wenn er etwas zu sagen hat. Von 1981 bis 2001 engagierte er sich im Stadtteilparlament, war 15 Jahre lang CDU-Fraktionsvorsitzender. Die Liebe zur Partei bekam er quasi in die Wiege gelegt, war sein Vater doch der erste Kreisgeschäftsführer in Bad Segeberg. Als er zehn Jahre alt war, klebte Sukrow die ersten Plakate. «Ich bin mit der CDU verwachsen, auch wenn mir nicht alles gefällt», sagt der Hausener. Denkmalschutz war und ist das Thema des ehemaligen Geschäftsführers des Bundesinnungsverbands des Deutschen Steinmetz-, Stein- und Holzbildhauerhandwerks, doch auch für die Ortsumfahrung Praunheim kämpfte er vehement. «Das muss man sich mal vorstellen. Als ich anfing, war das Thema schon 20 Jahre alt. 20 weitere Jahre habe ich mitgekämpft. Und noch heute ist nichts passiert», sagt Sukrow. Seine Stirn liegt in Falten, seine braunen Augen blitzen. «Das ist alles andere als befriedigend.»
Nicht locker lassen
Unter anderem mit der Römerplakette in Bronze, Silber und Gold, dem Bundesverdienstkreuz und dem Peter-Parler-Persönlichkeitspreis für seine Verdienste um das Steinmetzhandwerk im Bereich Denkmalpflege in Europa wurde Sukrow bereits ausgezeichnet. Nun folgte der Ehrentitel Ortsältester. Darauf ausruhen wird sich der gebürtige Berliner aber ebenso wenig wie Ulla Kelety. Das würde auch zu den beiden Stadtteilpolitikern mit Herz nicht passen. ralf/sim
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